Wetterfrösche können falsch liegen. Das merken wir heute. Der Himmel soll wolkenlos blau sein. Tatsächlich ist er von Wolken bedeckt und eher grau. Die Sonne macht sich rar. Was unsere Vorfreude auf eine sonnige Wanderung etwas schattig gestaltet.
Surses und Origen
Unbekanntes Terrain für uns ist das Surses (Oberhalbstein). Das ist das Tal von Tiefencastel bis Bivio. Deshalb fahren wir heute hin. Nach Tiefencastel, wo wir beim Bahnhof parkieren und loswandern. Die Strecke führt der dritten Etappe der ViaSett nach. Einfach in der umgekehrten Richtung. Talaufwärts statt talabwärts. Was wir gleich zu Beginn spüren.
Es geht gleich mal heftig aufwärts. Ich denke zuerst, dass ich nicht so fit bin. Denn der Schweiss fliesst in Strömen. Als ich sehe, dass wir in 40 Minuten auf 2.5 Kilometern über 400 Höhenmeter absolviert haben, ist der Fall klar. Das liegt am Weg, nicht an der Fitness. Am Ende zeigt die Statistik, dass wir auf diesen 2.5 Kilometern (von 15), 50% der Höhenmeter die aufwärts führen in die Waden gedrückt haben. Der Weg passt auch von der Höhe her. Der Schnee ist nahe und richtige Bergtouren sind für diese Saison wohl vorbei.
Wie erwähnt macht sich die Sonne rar. Schön ist es trotzdem. Interessant ist, dass wir praktisch den ganzen Tag über den grossen Rutsch von Brienz/GR im Blick haben. Der Rutsch ist in diesen Tagen wieder stark aktiv. Wir merken davon nichts. Ob der Dimensionen des Rutschgebiets sind wir beeindruckt. Dabei wanderten wir von wenigen Jahren noch dort durch. Heute ist das undenkbar.
Dörfer abseits der grossen Julierroute
Wie Perlen reihen sich, taleinwärts gesehen, Dörfer auf der rechten Talseite aneinander. Klein und nett sind sie alle. Kirchen hat es mehr als Dörfer. Und die Aussicht ist immer prächtig. Die kleinen Orte tragen Namen, die uns nicht geläufig sind. Mon, Pulens, Salouf, Riom und mehr. All das ist die grosse Gemeinde Surses. Die abwechslungsreiche Route gefällt uns. Vor allem auf den Strecken, wo tatsächlich die Sonne scheint. Diese wärmt und tut gut.
Origen
Das ist die Stiftung, die im Tal die Kultur wieder zum Leben erweckt hat. Bekannt ist vielleicht der rote Turm am Julierpass? In dem Theater gespielt worden ist. Origen hat vor allem in Riom das Dorf belebt. Hier ist beschrieben, was sie alles machen. Eine tolle Sache.
Der Badesee der zum Parkplatz wird
In Savognin sehen wir den Lai Barnagn, jedenfalls fast. Denn da ist nichts ausser Asphalt. Wir lernen, dass es diesen Badesee nur im Sommer gibt. Da wird der Parkplatz der Bergbahn geflutet. Im Winter ist er wieder Parkplatz. Das ist seit über 35 Jahren so. Eine geniale Idee.
Die letzten paar Meter sind schnell absolviert und wir hüpfen ins Postauto. Das genau mit uns an der Haltestelle ankommt. Was für eine Punktlandung. Bald sind wir wieder unten in Tiefencastel und machen uns auf den Heimweg.
Das Bilderbuch.
Mit der Route.








