Drei Schwarzwaldhörner und viel Aussicht

Vor einigen Tagen ist für heute Mittwoch schlechtes Wetter angesagt worden. Davon weiss das Wetter offenbar nichts. Am Morgen strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Wir danken für das Geschenk und machen uns auf die Wandersocken.

Drei Hörner?

Das Herzogenhorn, mit 1415 Metern, ist der zweithöchste Gipfel im Schwarzwald, es steht gleich neben dem Feldberg, der Nummer 1. Unweit vom Herzogenhorn gibt es das Spiesshorn und das kleine Spiesshorn. Alle drei zusammen sind unsere drei Hörner des Tages. Oder eine der Toptouren aus dem Rother Wanderführer.

Herzogenhorn, oben, bei den Schneeflecken

Los geht es hinter dem malerischen Dörfchen Menzenschwand. Schwarzwald pur treffen wir hier an. Kurz nach dem Start passieren wir eine Klasse von Gleitschirmschülerinnen und Schülern. Sie üben am Skilifthang den Start. Mit mehr oder weniger Erfolg. Der eine Pilot kommt im Kamikazemodus nach ein paar wenigen Metern ziemlich hart auf den Boden der Realität zurück.

Der Aufstieg

Auf gewohnt perfekten Wegen wenden wir uns dem Aufstieg auf das Herzogenhorn zu. Über Felder und Wiesen geht es in den Wald. Wo wir stetig an Höhe gewinnen. Auffällig ist, dass auf den Wiesen, wo vor nicht allzulanger Zeit noch Schnee lag, fast nichts blüht. Wir merken, wir sind nicht in den Alpen. Die Flora unterscheidet sich markant. Auf einer Tafel lesen wir, dass in dieser Gegend vereinzelt die Soldanelle vorkommt. Das ist der einzige Ort ausserhalb der Alpen, an dem sie blüht.

Oben ist es hübsch

Wir sind hier am Südrand des Schwarzwalds. Da stehen wir vor dem ganzen Alpenkranz mit all seinen vorgelagerten Hügeln. Eine faszinierende Aussicht ist das. Auf dem Herzogenhorn sehen wir vom Säntis bis zum Mont Blanc alles, obwohl es ziemlich dunstig ist. In der Nähe schauen wir in die Täler des Schwarzwalds hinunter sowie hinüber zum Feldberg. Das Hügelland ist eine Augenweide.

auf dem Herzogenhorn
Hallo Nachbar Feldberg
Alpensicht

Weiter auf Topniveau

Der weitere Weg bestätigt, dass es hier um eine Toptour geht. Das liegt auch an der Einkehr in der Krunkelbachhütte. Ein leckerer Heidelbeerkuchen mundet uns. Wir spülen ihn mit einem alkoholfreien Bier in die Mägen. Wohlgestärkt erklimmen wir das Spiesshorn, steigen ab auf das kleine Spiesshorn und wenden uns dem Rückweg nach Menzenschwand zu. Wo der Hirschen wartet. Da lassen wir auf der Terrasse die Wanderung ausklingen, beobachten in der Wetterapp die Gewitterzellen und sind froh, dass alle einen Bogen um uns gemacht haben Denn zwei davon sind wirklich nah. Wir merken es, als der Wind böig auffrischt und uns einstaubt.

Spiesshorn
bei Menzenschwand
der Hirschen in Menzenschwand
da gibt es leckere Sachen

Schmetterlingsreigen

Kurz vor dem Ende der Wanderung sehen wir drei Schwalbenschwänze, wie sie in der Luft munter hin- und herjagen. Sie landen auf einem Fleck feuchter Torferde und so kann ich sie gut fotografieren. Kurz vorher sehe ich einen braunen Schmetterling. Die Flügel sind weiss eingefasst. Es ist ein Trauermantel.

Trauermantel

So dies und das

Menzenschwand hat tatsächlich zwei Skisprungschanzen. Die noch in Betrieb sind.

Auffällig ist in der Region, dass es hektarenweise Heidelbeerstauden in den Wäldern hat. Das muss im August ein Beerenparadies der Sonderklasse sein.

Lawinen auf 1415 Metern? Ja, die gibt es. Wir passieren eine Gedenkstätte für ein Lawinenopfer im Winter 2015. Internet sei dank finde ich den Artikel, der den Unfall beschreibt. Auch auf dieser geringen Höhe lauern die alpinen Gefahren.

Das Bilderbuch.

Mit der Route.