Das nebulöse Wetter

Gestern Abend und heute Morgen

Vorfreude auf einen gemütlichen Abend im Ferienhaus. Nachtessen draussen im Licht der langsam sinkenden Sonne. Das war der Plan. Die Realität? Die erlaubte es uns, den Salat in diesem Setting zu geniessen. Dann wechselten wir rein. Denn die Sonne versank hinter einem Wolkenband. Das wiederum entpuppte sich als veritable Nebelwand. Die in Sekundenschnelle vom Meer her bei uns war. Es sind ja auch bloss 450 Meter bis zum Wasser. Flugs sassen wir in der Sosse. Und keine Spur mehr von schönem Sonnenuntergang. Die dicke Suppe löste sich heute erst gegen Mittag wieder auf.

der heutige Sonnenuntergang ersoff im Nebel

Der Tag

Als sich der Nebel lichtet, brechen wir zu einer gut stündigen Strandrunde auf. Es ist praktisch windstill. Das Meer plätschert still vor sich hin. Die Sonne scheint, gemäss Wetterbericht soll es um die 20 Grad haben. Da die Sonne aber senkrecht direkt herunterbrennt, haben wir am Strand eher das Gefühl, in einer Bratpfanne unterwegs zu sein. Frieren tun wir nicht, mit der schönen Natur wird es uns sehr warm ums Herz.

wunderbare Dünenlandschaften
endlose Strände
Konstruktion aus Schwemmholz

Skagen ohne Kreuzfahrer

Gestern alles rappelvoll mit Kreuzfahrtgästen und für uns die Hölle. Heute? Alles leer und ein Gefühl, als hätten sie in Skagen die Trottoirs raufgeklappt. Tote Hose im Quadrat. Wir schlendern etwas durch die hübschen Gassen des Ortes. In der die Dichte an Ferienwohnungen und Ferienhäusern enorm gross ist. Alles ist rausgeputzt und die Idylle postkartenmässig. Die Häuser sind meistens in einem speziellen Gelbton gestrichen. Das ist das so genannte „Skagengul„, eine Ockerfarbe, die vor allem in Dänemark für den Anstrich von Häusern eingesetzt wird.

Im Fischerheihafen kurven wir an den grossen Fangschiffen vorbei. Da liegt eine veritable Flotte vor Anker und wir sehen, wieso der Fischfang in Dänemark ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig ist. Schiffe von den Shetland-Inseln wie auch aus Deutschland liegen, neben den einheimischen Pötten, vor Anker. Fischfabrik reiht sich an Fischfabrik. Der Geruch ist entsprechend etwas von Fisch, respektive den gammligen Abfällen, dominiert.

da hat es viel Platz für Fisch

Skagerrak trifft Kattegat

Das Zusammenkommen der beiden Meeresgebiete besuchen wir heute. Wie in Skagen ist es hier ebenfalls merklich ruhiger. Es hat durchaus Leute, aber in erträglichen Mengen. Die Bratpfanne heizt ebenfalls mächtig auf. Der Fussmarsch hinaus zum nördlichsten Punkt von Dänemark ist schweisstreibend. Es geht kein Lüftchen. Das Wasser plätschert ruhig wie in einer Badewanne vor sich hin. Deshalb ist das Zusammentreffen der beiden Strömungen, oben am Spitz bei Grenen, nur schwach sichtbar. Ich hatte mir das etwas eindrücklicher vorgestellt. Dafür kommen Freunde von altem Stahl und Beton auf ihre Kosten. Wie überall an der Küste in Skagen, egal ob West oder Ost, rosten und bröseln alte Bunker aus dem 2. Weltkrieg vor sich hin. Die manchmal von Seevögeln als Rast- und Brutplatz benützt werden.

alter Bunker als Nistplatz für Vögel
alter Bunker als Schattenspender für Touristen
schau mal, da kommen Skagerrak und Kattegat zusammen
wieder endloser Strand

Und so dies und das

Von Flachbettscanner, äh, Flachbetttoaster habe ich berichtet. Das Teil haben wir heute interessant genutzt. Dinkelbireweggli aufbacken geht damit perfekt. So ein knusprig warmes Bireweggli ist ein Genuss! Vor diesem Dessertgang toasteten wir die Sandwiches. Die wir eigentlich draussen verspeisen wollten.

Aber es gab da zwei Probleme: erstens hüllte uns wieder der Küstennebel ein. Und zweitens wollten uns veritable Killermücken, in der Grösse von Kampfflugzeugen (die Tiger lassen grüssen), zu ihrem Nachtessen verspeisen. Die Viecher müssen notleidend sein, so angriffig wie sie sich gebärden. Wie Düsenjäger greifen sie an und durchstechen locker zwei Kleidungsschichten. Es ist mir neu, dass es hier in Dänemark diese Plagegeister in Form von wahren Schwärmen gibt. Ich habe einige der totgeschlagenen Flugobjekte als Tigermücken identifiziert.

Das Bilderbuch von heute.