Schären, Wind und Sonne

Nicht weit von uns weg, in der Region um Uddevalla, hat es im Moment wegen starken Regenfällen grosse Überschwemmungen. Wir sind in derselben Region, weiter im Norden. Und hier ist es trocken und meistens sonnig. Noch weiter im Norden, in Norwegen, überwiegt ebenfalls der Regen. Das Wetter ist im Moment für viele Leute keine einfache Sache. 


Am Mittwochmorgen scheint die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel. Wir sitzen auf unsere Velos und gehen Strömstad anschauen. Die kleine Stadt ist sehenswert. Viele alte, sehr gepflegte, Holzbauten ergeben ein schönes Stadtbild. Es hat Läden, mehrere kleine Häfen und die Stadt lebt. 


Anschliessend versuchen wir, uns mit der nicht mehr ganz taufrischen Strassenkarte durchzuschlagen. Was schwierig ist. Statt einer kleinen Landstrasse treffen wir die vierspurige E6. Dazu kommt eine Eisenbahnlinie, die auf unserer Karte fehlt. Schlussendlich finden wir die geplante Route. Ein kleines Tal mit einer Kiesstrasse. Wir pedalen durch und sind mitten in der Natur. Später dann sehen wir, wie die Natur bewirtschaftet wird. Ein Mann, eine Maschine. Und im Minutentakt ein Baum. Der fällt, in einem Arbeitsgang entastet und in Stücke geschnitten wird. Wir fahren weiter bis zur Mittagspause, die ein stattlicher Rehbock eine zeitlang beobachtet. 


Ein paar Kilometer weiter startet unser „Schärenhopping“. Vorbei an einem geschlossenen Vergnügungspark (die Saison ist fertig), geht es gen Meer. Von Insel zu Insel, total 4 Stück, fahren wir über Brücken. Bis wir am Ende in Saltö ganz aussen in den Schären ankommen. Schweden pur ist das. Locker verstreut ein paar Ferienhäuser, sonst nichts. Und vor allem: fast keine Leute. Die Aussicht ist wunderbar. Und das Wetter hält sich. Als Wolken die Sonne verdecken, machen wir uns auf den Rückweg zu unserer Campinghütte. Anschliessend mit dem Velo zum ICA den Einkauf erledigen, natürlich velogerecht mit dem Spezialeinkaufswagen. Und dann ab in die Küche. Bald brutzelt der Gemüsegratin im Backofen und verbreitet einen feinen Duft. 


Abends brüten wir über dem Wetterbericht und stellen fest: wir bleiben in Schweden. Schaffen wir die Klarälvsbanan? Das ist eine 190 km lange Veloroute die in Karlstad startet. Oder werden wir verregnet? Ihr werdet bald erfahren, wie wir unsere Planungsarbeit in die Tat umsetzen. Die Planung ist manchmal wirklich ein Knochenjob. Es gilt, viele Faktoren unter einen Hut zu bringen. Dann bist du fertig und stellst fest: ein Puzzleteil passt nicht wirklich. Nicht immer hilft dann die Laubsäge. Manchmal packen wir den Hammer aus. 


Die Bildersammlung unserer Reise ist hier zu finden. 

ICA (in etwa die schwedische Variante der Migros) Spezialeinkaufswagen für Velofahrerinnen

Strömstad und Umgebung – einfach schön

Industrielle Waldbewirtschaftung – extrem


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