Kultur, etwas Frust und viel Lust

Hundertwasser am Freitag

Der Freitag steht im Zeichen der Kultur. Das Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen ist unser Ziel. Dort wird zum letzten Mal das Musical „Hundertwasser“ aufgeführt. Darauf gestossen bin ich aus Zufall. Als ich im Internet recherchierte, was sich hier in der Gegend auf dem Gebiet der Kultur so tut.

Zuerst wandeln wir etwas durch die Gassen von Füssen. Wo es sonnig und heiss ist. Was im Gegensatz zum Wetterbericht steht. Der hat nämlich eher Regen auf dem Programm. Nun denn, wir passen uns an, geniessen ein kühlendes Glacé und wollen nicht klagen. Am Abend gibt‘s ein feines Znacht bei einem Italiener draussen auf der Gasse. Umrahmt vom „Füssener Sporttag“. Da rennen Staffeln von vier Personen ihre Runden. Direkt an unserem Tisch vorbei. Mehr mittendrin kann man Sport fast nicht erleben. Wir verlassen das Restaurant zur Zeit, wo die kleinsten Teilnehmenden voll Engagement ihre Runden rennen.

Das Musical wiederum hat sehr gefallen. Wunderbare Bühnenbilder, eine spannende Handlung und ja, wenn man etwas nachliest, das Hundertwasser so alles gemacht hat, dann passt das perfekt. Wie es sich für ein Wassermusical gehört, verwandelt sich die Bühne während der Vorstellung in einen riesigen See.

Während der Vorstellung zieht draussen ein heftiges Gewitter durch. Wir merken nichts davon. Bis wir nach draussen kommen. Es liegt so einiges am Boden. Es muss sehr heftig gewindet haben.

Samstag mit Frust und Lust auf dem Velo

Heute Samstag ist es sehr frisch. Bloss um die 14 Grad zeigt das Thermometer. Dazu bläst ein frischer Wind und der Himmel ist vorwiegend grau. Die Berge sind alle in Wolken gehüllt. Wir haben Strichwetter. Statt herumzuhocken, entscheiden wir uns für eine Velorunde. Die es in sich hat, wie wir bald merken.

Erfolgreiche Renaturierung am Lech

Zuerst fahren wir locker los. Nicht ohne den Wetterbericht und das Regenradar gründlich zu prüfen. Ergebnis: es ist trocken und wolkig. Ok, das passt. Ungefähr für zwei Kilometer. Dann sieht es weiter vorne im Tal verdächtig schleierhaft grau aus. Meine Brille wiederum beschlägt nicht, nein, da landen feinste Wassertropfen. Die fallen aus dem angeblich trockenen Himmel. Die Wolken nieseln, so fein, dass wir nass werden. Aber auch so fein, dass das Regenradar davon nichts mitbekommt. Nun denn, wir sind etwas gefrustet. Drehen aber nicht um. Sondern wählen die bewährte Variante „Beiz suchen und warten“. In Lechaschau ankern wir in einem Hotel. Mampfen Quarktorte und Apfelstrudel und hadern mit dem Wetter. Nach knapp einer Stunde sieht die Lage besser aus. Es hellt etwas auf. Wir radeln wieder los.

nein, das ist nicht das Gasthaus wo wir auf das Ende des Nieselregens warteten
der Lechfall – sogar aus einer hundskommunen Flusstreppe kann man meine Touristenattraktion basteln

Bis wir die nächste Herausforderung erleben. Gabi fährt um eine Kurve. Nullkommaplötzlich macht ihre Kurbel keinen Wank mehr. Sie dreht weder vor- noch rückwärts. Was ist denn jetzt los? Zwei junge Deutsche fahren mit ihren Tourenvelos in entgegengesetzter Richtung an uns vorbei. Sie merken, dass wir ein Problem haben. Gemeinsam analysieren wir die Lage. Ohne ein richtiges Ergebnis. Ist es das Tretlager? Eher nicht finde ich, denn ein kaputtes Tretlager kündigt sich üblicherweise mit Knacken an. Fakt ist, die Kurbel dreht einfach nicht mehr. Die beiden Radler ziehen weiter. Da sehe ich ein kleines Metallteil im Bereich des Tretlagers bei den Zahnkränzen. Was ist das? Kaum ist das Velo auf den Kopf gestellt sehen wir es: Das Metallteil hat sich verschoben und blockiert die Kränze. Ich richte es und siehe da, die Kurbel, und damit auch das Hinterrad, drehen wieder. Wir können weiter durch die Gegend gondeln. Aber ehrlich: so ein Teil habe ich noch nie gesehen. Gut, das Velo ist ein Oldtimer, da hat man vielleicht Lösungen eingesetzt, die man heute nicht mehr kennt.

Weiher „Gipsloch“ bei Bad Faulenbach
Mittersee bei Bad Faulenbach
Seerosen im Alatsee

Vorbei an schönen Plätzen geht’s nach Füssen. Wo wir direkt unter Altstadt zum Alatsee abbiegen. Was wir nun zu sehen bekommen, ist prächtig. Seen, Wald, Alp, alles was sie hier zu bieten haben. Wenig Leute, viele Wolken, und viel Natur. Da ist die Lust am Pedalieren gross. Vor allem auch, weil es nach wie vor trocken bleibt.

Alatsee – Versuchsee im 2. Weltkrieg und wo liegt der versunkene Schatz?

Das war ein hübscher Abschluss unsere Ferien hier im Tirol. Zwar hat es jeden Tag geregnet. Trotzdem konnten wir viele tolle Berg- und Velotouren machen. Die Gegend ist definitiv eine Reise wert und bietet mit dem Mountainbike, aber auch dem Tourenvelo, viele Möglichkeiten. Die mit Bergtouren getoppt werden. Es riecht schwer nach einer Wiederkehr.

Und so dies und das

Was mir schon die ganze Zeit über auffällt, ist die extrem hohe Dichte an Cube-Velos. Gefühlt 90% der Gefährte sind von Cube. Ob das daran liegt, dass Cube in Bayern produziert? Vermutlich schon nehme mich an.

Die Bilder des Tages.

Mit der Route.