Grautöne auf der Insel Fanø und ewige Weiten

Am Samstag sahen wir vom Besuch der Insel Fanø ab. Der Himmel war uns zu grau, das Wetter zu kalt und an der Anlegestelle der Fähre hatte es viele Leute. Heute gehen wir auf die Insel. Der Unterschied zum Samstag? Es ist Montag und hat fast keine Leute. Der Rest ist gleich. Verschiedene Töne von Grau herrschen am Himmel vor. Es geht sogar ein kleiner Spritzregen nieder. Es windet und ist mit 15 Grad kühl. 


Die Überfahrt mit der Fähre von Esbjerg her nach Nordby dauert etwa 20 Minuten. Wir landen in einer anderen Welt. Dank der Zwischensaison hat es wenig Leute auf der Insel. Im Sommer muss da einiges mehr los sein. Es hat Häuser zum Mieten und Appartementgebäude in den Dünen. Die Insel ist die zweitnördlichste dänische Insel im Wattenmeer. Der Charakter ähnelt einigen nordfriesischen Inseln. Ein grosser Unterschied ist die Bewaldung. Die vor allem im südlichen Teil vorhanden ist. Grosse Bestände an verwachsenen Kiefern bedecken die Dünen. Streckenweise fahren wir durch Eichenwälder.


Nur wenige Meter neben der Fähranlegestelle in Nordby tummeln sich ein paar Robben auf einer Sandbank. In Sichtweite des Weges entlang dem Meer. 


wir hängen dann mal etwas rum


Edelhirsche
(unsere Rothirsche) und Kaninchen hat es auf der Insel ebenfalls. Interessanterweise sind die Rothirsche auf der Insel kleiner als die Normalmodelle. Liegt das am ewig blasenden Wind? Einmal sehen wir zwei, vermutlich, Junghirsche in den Dünen zwischen den Ferienhäusern herumspazieren. Kaninchen hoppeln über den Weg und verschwinden in ihren Bauten. Die sie in die sandigen Dünen buddeln. 



Mit dem Velo drehen wir eine Runde um die komplette Insel. In Sønderho, ganz im Süden der Insel ist das Ortsbild urtümlich vorhanden. Das zeichnet die Insel aus. Alles ist bewohnt, wird benutzt und ist alles andere als mondän und übertrieben wie z.B. auf Sylt. Uns gefällt es hier sehr. So stellen wir uns Dänemark vor. Auch Nordby, der Hauptort, ist angenehm unaufgeregt und verfügt über alte und prächtige Gebäude. 


so stellt man sich Dänemark vor



Der spannende und einmalige Teil des heutige Tages folgt auf der Fahrt gen Norden. Über 10 km lang führt die Strasse direkt dem Sandstrand entlang. Das Wasser rauscht links draussen und man hat das Gefühl von ewiger Weite. Der Sand ist feucht und gepresst. Mit dem Velo fährt man wie auf Samt. Es sandet nicht mal hoch und verklebt die Kette. Perfekt ist das. 


links die Sandstrasse direkt am Meer

einmalige Erlebnisse auf dem Velosattel 

ein Gefühl von Weite das wir in der Schweiz wohl nirgends haben 

In der Gegend von Rindby hat es so genannte Buggies die mit einem Affentempo, angetrieben von Segeln, den Strand rauf und runterflitzen. Das habe ich bis jetzt bloss auf Bilder gesehen. Die Stimmung an diesem endlosen Sandstrand ist, auch dank dem kühlen Wind und dem grauen Himmel ganz speziell. Uns hat dieses Teilstück der Inselumrundung enorm gut gefallen. 


du fährst Velo und wirst vom Buggy mit Segel überholt … 

Wieder im Norden, im Hauptort Nordby angekommen, wollen wir uns noch etwa Süsses gönnen. Es ist 17.00 Uhr, Zwischensaison und das merkt man. Alles macht zu. Wir entscheiden uns für die Fähre, flitzen direkt drauf. Ohne abzusteigen. Es hat eine separate Rampe für Velofahrer und Fussgänger. Fährst du darüber auf die Fähre, landest du direkt im Raum wo die Veloständer die Drahtesel aufnehmen. Einmal mehr die perfekte Veloinfrastruktur. Das haben die Dänen wirklich drauf. Paradiesische Zustände herrschen hier für alle Pedaleurinnen und Pedaleure. 


auf der Rampe rechts direkt mit dem Velo auf die Fähre …

… in den Veloständer 

In Esbjerg angekommen besuchen wir das italienische Restaurant noch einmal, in dem wir bereits am Samstag waren. Nach knapp 60 Kilometern im Wind, bei kühlen Temperaturen und der langen Zeit an der Meeresluft haben wir Hunger. Das Essen mundet und so sind die letzten 6 Kilometer bis zum B&B schnell absolviert. Die heisse Dusche ist traumhaft!


Der heutige Tag wird uns ganz sicher mit der langen Strecke dem endlosen Sandstrand entlang in Erinnerung bleiben. Die Velos sind übrigens nicht mal sandig geworden. 


Die Bilder von heute. 


Und die Route:


die Lücke ist die Fährfahrt

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