Einrichtung aussuchen und ab mit dem Mountainbike

Der Sonntag, der ins Wasser gefallen ist

Der Sonntag ist schnell erzählt: Wenn es unten schifft und oben seicht, musst du ein Alternativprogramm aus dem Hut zaubern. Das machen wir. Wir richten unser Schlafzimmer neu ein. Hier das Ergebnis:

Foto von der Website der Bayerischen Schlösserverwaltung

So opulent geht es im Schloss Linderhof zu und her. Einem der vier Königsschlösser, die von König Ludwig II. von Bayern in Auftrag gegeben wurden. Es sind dies: Neuschwanstein, Linderhof, Schachen und Herrenchiemsee. Wegen des grauslichen Wetters beliessen wir es bei einer Führung durch den kleinen, aber extrem prunkvollen Bau und verzichteten darauf, durch die genauso aufwändig gestaltete Gartenanlage zu schlendern. Es ist unglaublich, was im Gebäude an luxuriösen Materialen verbaut worden ist. Da müsste man mehrere Tage Zeit haben, um jeden Raum im Detail bestaunen zu können. Ludwig II. endete übrigens im Starnberger See. Ein „Cold Case“ aus dem Jahr 1886. Denn was dannzumal genau passiert ist, das ist bis heute ein Rätsel.

Foto von der Website der Bayerischen Schlösserverwaltung

Heiter geht es am Montag weiter

Am frühen Morgen hört der Regen auf. Der Montag verläuft trocken. Bloss lümmeln den ganzen Tag über Quellwolken um die Berge herum. Statt auf einen Berg zu steigen, sitzen wir auf die Mountainbikes. Mit denen bewegen wir uns unterhalb der Wolken. Die Route führt direkt von Ehenbichl über Reutte und Musau hinauf zur Füssener Hütte. Sie liegt am Ende des Raintals. Mehrere hundert Höhenmeter schrauben wir uns in diesem Bergtal auf rund 9 Kilometer Strecke in die Höhe. Der Start ist ziemlich „gäch“. Da macht man über 300 Höhenmeter auf weniger als 3 Kilometern Strecke. Da sind wir gut aufgewärmt, sprich tropfnass, für den Rest der Strecke, der moderater verläuft.

Hinter den Wolken wäre unser Tagesziel gewesen
auf der Anfahrt ins Raintal

Oben im Raintal gibt es vier Hütten. Von denen drei in unmittelbarer Nachbarschaft liegen. Da die Füssener Hütte heute zu ist, besuchen wir die Otto Mayr Hütte des DAV. Die Speisekarte ist sehr angesprechend und was wir auf den Tellern sehen, macht Hunger. Maultaschensuppe sowie eine Speckknödelsuppe sind schnell geordert und ja, wir haben nach dem Aufstieg Kohldampf. So passt auch noch ein Kaiserschmarren in den Bauch. Der ist übrigens extrem lecker. Da ich beim Aufstieg die Sonnenbrille eines E-Bikers mit hoch in die Hütte nehme, sie lag am Wegrand, spendiert uns das Paar vom Niederrhein je ein Weizen bleifrei. Das zischt förmlich den Hals hinab. Danke nochmals!

Ab hier geht es aufwärts
dieser Kaiserschmarrn sieht nicht nur gut aus – er ist es auch

Irgendwann ist genug mit Genuss. Die Abfahrt ruft. Die für Gabi etwas abenteuerlich verläuft. Sie trifft nämlich einen E-Biker, der stürzte und mit einer stark blutenden Rissquetschwunde am Arm, begleitet von zwei Personen, zu Fuss gen Tal unterwegs ist. Sie verarztet den Mann mit dem Verbandszeug, das sie immer mitführt. Der Zufall will es, dass eine einheimische Ärztin im Aufstieg ist. Diese alarmiert die Bergwacht und die Ambulanz. So erleben wir eine Szene wie in einem deutschen Heimatfilm. Bei denen irgendein Schönling in einem Felsen hängt und von der Bergwacht gerettet werden muss. Bloss ist das hier Realität, der Verletzte ist ein älterer Herr, knapp über 70 Jahre alt. Die Bergwacht ist im Nu da, und auch die berggängige Spezialambulanz kurvt zügig die steile Waldstrasse hinauf. Wir schauen ihnen nach und wissen den Mann in guten Händen.

Und so dies und das

Kaum sind wir zurück in Ehenbichl und fläzen uns auf den Liegestühlen im Garten, bekommen wir Besuch von einer Katze. Diese erweist sich als extrem anhänglich. Nach kurzer Zeit übernimmt sie den Liegestuhl von Gabi.

Die Bilder des Tages.

Mit der Route.