Bienenstich und Landschaftswechsel

Heute steht der erste Wechsel an. Von Esbjerg dislozieren wir nach Hvide Sande. Gabi fährt das Auto mitsamt Material an den neuen Ort. Wo sie den Strand erkundet und einen ruhigen Tag geniesst.


Ich hingegen brauche Velokilometer, sitze auf den Sattel und fahre die Strecke per Velo. Das Wetter ist am Morgen sonnig und warm. Am Nachmittag mal wolkig und später wieder sonniger. Typisches Wetter für die Gegend hier. 


Kurz nach der Abfahrt kommt das Kapitel Bienenstich. Ich sehe aus dem Augenwinkel ein Flugobjekt das Kurs auf meinen Helm nimmt. Es trifft ein Lüftungsloch wo es kein Netz hat. Ich fühle, dass das keine Fliege sein kann. Fingere ins Loch und dann merke ich, was es ist. Eine Biene, die mich herzhaft in den Schädel sticht. Ein tolles Gefühl, so auf dem Velo. Einhändig reisse ich mir den Helm vom Kopf, das Insekt fliegt zu Boden, ich bremse und prüfe die Lage. Der Stachel steckt noch im Kopf stelle ich fest. Somit ist der Fall klar: Wirklich eine Biene und keine Wespe. Den Stachel ziehe ich raus und dann kommt eine halbe Stunde wo es ziemlich schmerzt auf dem Kopf. Ändern kann ich das nicht. So sitze ich wieder auf und trampe weiter meinen Weg entlang. Zum Glück habe ich keine Allergie auf Bienenstiche. 

alte Grabsteine auf dem Friedhof in Lønne

Von Esbjerg fahre ich mehr oder weniger nach Gefühl auf die Veloroute der Westküste entlang. In Oksbøl, wo wir am Sonntag bereits gewesen sind, biege ich auf die Küstenroute ein. Und dank dem Navi finde ich den Abzweiger, den wir am Sonntag verpasst haben. Die richtige Routenwahl führt mich auf einem schönen Waldweg durchs Gehölz bevor ich hinter der Stadt auf das schöne Teilstück komme, das mir bereits am Sonntag sehr gefallen hat. Mit Vollgas pedaliere ich durch die Dünenlandschaft. Dank Rückenwind habe ich mehr als 30 km/h drauf und mache rasch Distanz. Jedenfalls dort, wo ich nicht auf Schotter oder Kies fahren muss. Gefühlt 3/4 der heutigen Strecke haben diesen schottrigen Untergrund, der sehr kraftraubend ist. 


In Nymindegab wechselt die Landschaft plötzlich. Herrschten bis jetzt landwirtschaftliche Flächen und Wald vor, gibt es nun wieder Dünen. Und vorne am Meer sogar jede Menge Dünen. Mit feinstem Sand, der sich herzhaft an die Velokette schmiegt. Die Landschaft ist total schön. Allenthalben hat es in den Dünen Ansammlungen von Ferienhäusern. Hier muss im Sommer, also schon sehr bald, viel los sein. 

Dünen und Strand kurz vor Hvide Sande





Der Veloweg ist nun fordernd. Grober Schotter, feines Kies, bodenloser Sand. Kurven und Hügel, ein stetes Auf und Ab. Die Abwechslung ist garantiert und ca. 3 km vor dem Tagesziel reicht es mir. Ich weiche auf den geteerten Velostreifen entlang der Hauptstrasse aus. Da rollt es sich besser. Gegen 18.00 Uhr erreiche ich das Ziel. Gabi weist mich zum Ferienhaus, das wir für einige Tage gemietet haben. Viel Platz haben wir hier und das Haus „gehört“ uns alleine. 

zum Glück jagen die Soldaten keine Velofahrer 

Nach einer Dusche geht’s ins Zentrum von Hvide Sande, dem Fischerort hier draussen auf einer schmalen Landzunge. Draussen die Nordsee, drinnen der Ringkøbing Fjord. Von Strand zu Strand sind das wohl keine 500 Meter. So schmal ist es hier draussen. Der Ort wird dominiert von Fischfabriken, es hat hier noch viele Berufsfischer. Eine lokale Brauerei braut herrliches Bier (ich durfte das ausgezeichnete Weizen geniessen), eine Werft kümmert sich um die Schiffe und wir haben das Gefühl, der Ort lebe nicht ausschliesslich vom Tourismus. Der Znacht im Hafenrestaurant mundet ausgezeichnet und ich bin gespannt, was uns Morgen erwarten wird. 


Einige Bilder vom Tag. 


Und die Strecke:

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