Beim Fürst vorbeipedalieren

Am 15. August 2025 hiess es im Fürstentum Liechtenstein „für Gott, Fürst und Vaterland“. Es war Nationalfeiertag, was im Land auch für kritische Kommentare sorgt.

des Fürsten Heim

Zum Fürst hoch

Die Wetterlage ist etwas heikel heute. Die Bise weht ziemlich stark, es hat Wolken. Diese hängen bevorzugt an den Kreten der Berge herum und bewegen sich nur schwerfällig weg. Sprich: es ist verhangen. Für Aktivitäten ist heute das Tal angesagt. Die Wetterradare sagen uns im Rheintal die besten Verhältnisse voraus. So düsen wir mit den Bikes das Prättigau hinab. Fahren über Malans, Jenins und Maienfeld (mit dem durch Touristen sehr stark bevölkerten Heididorf) bis hinauf zur St. Luzisteig. Wo wir uns über einen kleinen Singletrail, den ich im Februar entdeckt hatte, über den Waffenplatz schlängeln. Möglichst so, dass wir die Hauptstrasse nicht benützen müssen. Was sehr gut gelingt. Nur einige wenige Meter folgen wir der Strasse. Bevor wir uns wieder in die Büsche schlagen. Auf einem Forstweg geht es weiter. Bis wir kurz vor Balzers den Wald verlassen, die Grenze zum Fürstentum Liechtenstein überqueren und in Balzers bald die Bikeroute 48 erreichen.

Malans
St. Luzisteig

Die Route 48

Sie führt bis Ruggell. Technisch und konditionell ist sie leicht. Meistens befahren wir Forstwege oder geteerte Nebenstrassen. Das Schöne an der Strecke ist, dass sie hoch über dem Rheintal liegt. Tiefblicke gibt es in grosser Zahl. Das Wetter macht ebenfalls mit. Trotz manchmal starkem Gegenwind, ist es angenehm warm. Die Sonne scheint, dann wieder nicht. Was immer bleibt, sind die Wolken oben an den Bergen.

Balzers

Wäre es oben nicht neblig, hätte uns der Weg in Schaan rechts weg bis hinauf zur Gafadurahütte des LAV (Liechtensteiner Alpenverein) geführt. Es macht aber null Sinn, aufzusteigen um am Ende im Nebel zu landen. So biegen wir halt links ab und folgen weiter der Route 48. Die alsbald auch steigt. Uns gefällt es und es sind nur wenig Leute unterwegs. Oberhalb von Vaduz treffen wir auf das Schloss Vaduz. Wegen des Nationalfeiertages vom 15. August 2025 ist auch das Schloss mit der Landesflagge geschmückt. Die Flagge hängt auch an vielen Häusern im Ländle. Die Anlage ist gut abgeriegelt. Kaffee und Kuchen beim Fürsten können wir uns an die Velokette hängen. Da gibt es nichts. Nicht mal ein Kaffee oder eine Beiz finden wir an der Route.

Auswahl hast du viel
Ausblick

Ruggell, unsere Rettung

Kurz vor 17.00 Uhr treffen wir ziemlich ausgehungert in Ruggell ein. Unsere letzte Hoffnung, um irgendwo eine Beiz oder sonstwas mit essbaren Sachen zu finden. Liechtenstein ist irgendwie die gastronomische Wüste. Restaurants der Kette „für immer zu“ hat es durchaus. Die haben halt einfach den Nachteil, dass es da nichts gibt. In Ruggell sehe ich aber eine Flagge eines Migros Partners. Und tatsächlich. 10 Minuten vor Ladenschluss stürzen wir ins Café und ergattern zwei Kanapees und zwei Stück Nusstorte. Die Kalorien sind dringend nötig. Gestärkt kurven wir dann noch ein paar Kilometer weiter. Zurück über die Grenze, nach Salez zum Bahnhof. Wo wir die absolute Punktlandung hinlegen. Nach zwei Minuten fährt der IR13 ein. Wahnsinn. Über Landquart fahren wir bis nach Schiers. Ab da pedalieren wir zum Dessert noch retour nach Fideris. Am Ende haben wir über 82 Kilometer auf dem Tacho. Irgendwie hat die Biketour etwas länger gedauert und mehr Kilometer gegeben als gedacht.

Und zum Schluss?

Geniessen wir daheim unseren Znacht, sind müde und zufrieden und denken darüber nach, was wir am Montag wohl machen werden. Eine Idee ist schon da …

Und so dies und das

In Schaan fahren wir an einem verdrehten Holzturm vorbei, dem Turm auf Dux. Den wir sofort erklimmen. Sehenswert ist er, und steht seit 2023 am Waldrand. Vorher durfte er in Schaan die Massen begeistern.

oben gibt es eine Glasrampe mit Tiefblick

Das Bilderbuch.

Und die Route.