Die Veloräder laufen rund und hier sind wir in der Gegend der Rundlingsdörfer im Wendland. Den Tag verbringen wir in Lüchow und geniessen den ersten Ruhetag. Zweiständer, Dreiständer und Vierständer beschäftigen uns. Das alles sind verschiedene Arten von Hallenhäusern. So quasi multifunktionale Häuser, in denen Mensch und Vieh nebeneinander gelebt haben. Diese Häuser stehen auch in den Rundlingsdörfern. All die schönen und grossen Gebäude, die uns seit dem Start unserer Velotour begleiten, sind solche Gebäude.
So lange ist es noch nicht her, seit dem es Rundlingsdörfer gibt. Umso erstaunlicher finde ich es, dass man immer noch darüber nachdenkt, wie es zu dieser speziellen Siedlungsform gekommen ist. Den eigentlichen Grund kennt man bis heute nicht. Dabei gibt es die Rundlingsdörfer erst seit dem 18. Jahrhundert.
Bei einem Abstecher ins Rundlingsmuseum, ein paar Kilometer neben Lüchow, erfahren wir heute mehr über die Gegend, diese speziellen Dorf- und Hausformen, die Sprache und allem, was hier seit dem 18. Jahrhundert so passiert ist. Für uns eine neue Welt. Die wir auch in der aktuellen Zeit eher als vergangenheitsbezogen wahrnehmen. Diese Ecke von Niedersachen ist wirtschaftlich nicht auf der Sonnenseite. Was sich in den Bevölkerungszahlen einiger Gemeinden spiegelt. Die sind im Vergleich zu den 1990-er Jahren abnehmend. Gestern erwähnte ich die Landflucht, heute finde ich mich darin bestätigt, nach dem wir die Informationen im Museum gelesen haben. Touristisch sind wir übrigens die Exoten. Es hat praktisch keine Ausländer, auch wir wurden vorhin im Restaurant nicht für Schweizer gehalten, sondern für Bayern.
Ruhetag ist Waschtag – meine Velounterhosen – und Gabi’s Veloshirts 🙂
Im Rundlingsmuseum Lübeln – so etwas wie ein Mini-Mini-Ballenberg – so richtig klein und hübsch
Schmied an der Arbeit: rechts der Schmied, links der Gast der heute mithilft
Das Wetter ist übrigens nach wie vor 1a für das Velofahren. Sonne, Wolken, Wind (Nordwind), und an der Sonne so um die 20 Grad. Morgen fahren wir weiter, gen Lüneburger Heide. Halt im Gegenwind, aber lieber den mit Sonne als Südwind und Regen oder so.