Schwerarbeit auf dem Weg zum Fadeuer (2058 m)

Die Schneeschuhsaison ist eröffnet. Waren wir am Samstag noch mit den Bergschuhen unterwegs, die Schneeschuhe lagen im Auto, schnallten wir uns heute die Treter an. Ein weiser Entscheid, wir merken es schnell.

Herbstfarben mit Winterweiss – eine Pracht

Furna Hinterberge ist der Ausgangsort. Wir wollen auf einen der drei Höchstellis hier im Tal. Am Ende landen wir auf dem Fadeuer. Wie es dazu kommt? Das hat mit rechnen zu tun. Faktor 1.5 bis Faktor 2.0 ist das Stichwort. Ungefähr in diesem Verhältnis wird eine Schneeschuhtour schwerer und länger wenn man selber spuren muss. Oder anders herum gesagt: in einer vorhandenen Spur steigt es sich massiv leichter auf, als wenn man sich selber durch den Schnee wühlt. Kombiniert man dann noch ziemlich steiles Gelände hinzu, landet man eben beim Faktor 2.0. Die Tour geht doppelt so lang wie gedacht.

der Blogschreiber murkst sich hoch

Genau das ist heute der Fall. Die Gegend ist einsam, wir sehen den ganzen Tag über drei Personen aus der Ferne. Offenbar hat es sich noch nicht bis ins Unterland herumgesprochen, dass wir hier oben perfekte Winterverhältnisse haben. Uns ist das recht. So ist der Genuss viel grösser. Aber halt auch die Anstrengung. Wir steigen und spuren hoch gen Höchstelli, der je längers je mehr ausser Reichweite gerät. Denn die Tage werden immer kürzer und um kurz nach fünf Uhr am Nachmittag ist Lichterlöschen.

Deshalb kürzen wir die geplante Route ab, wühlen uns ab Obersäss, das direkt unter dem Fadeuer sitzt, durch erstaunlich tiefen Schnee in einem grossen Bogen hinauf zum Punkt 1975 und von dort weiter dem Grat entlang bis auf den Fadeuer. Stellenweise brechen wir hüftief ein, häufig knietief. Jedenfalls fliesst der Schweiss und wir arbeiten kräftig.

der Haldensteiner Calanda – vor 2 Wochen standen wir in Bergschuhen dort oben

Umso schöner ist es oben. Kein Mensch, Sonne und Wärme, Fernsicht bis ins Wallis und Berner Oberland. Jedenfalls sagt uns der Peakfinder, dass wir das Bietschhorn und das Finsteraarhorn sehen. In Natura sind unsere Augen da etwas überfordert. Wir nehmen die Churfirsten, die sind naher.

Runter geht’s in der Diretissima, der Schatten ist schnell da und in der Ferienwohnung gibt es Spaghetti mit Scharf, Knoblauch und Olivenöl. Was für ein toller Frühwintertag.

Spuren eines Birkhuhns

Das Bilderbuch.

Mit der Route.