Herumschautag

Mein erster ganzer Tag hier im Malangen Resort. Knapp 70 km von Tromsø entfernt liegt die Anlage direkt am Malangen Fjord. Heute erkunde ich die Umgebung. Zuerst fahre ich mit dem Auto ans Ende des Fjordes. Die Szenerie ist wieder einmalig schön. Ich fühle mich hier wie daheim. Beim Resort sehe ich einige Berge. Später kommen dann die steileren Kaliber ins Blickfeld. Die Gegend ist locker besiedelt. Es hat nur sehr wenig Verkehr und es ist total friedlich. 


Beim roten Pfeil bin ich – Tromsø liegt im Norden, am oberen Kartenrand



Das Wetter ist wie vorhergesagt: einfach nur prima. Wie hier oben zu dieser Jahreszeit üblich, herrscht den ganzen Tag warmes Licht. Erst seit ein paar wenigen Tagen schafft es die Sonne über die Hügel. Sie wärmt wunderbar. Mein Wohnzimmer ist sonnendurchflutet und hell. Bis genau 13.30 Uhr. Dann verschwindet die Sonne hinter den Bergen auf der anderen Seite des Fjordes. Jetzt, um 17.20 Uhr, sind am Horizont noch Spuren von Restlicht zu sehen. Die Sterne funkeln bereits um die Wette. Der Himmel ist wolkenlos. Die Temperatur durch Tag pendelte um die 0 Grad herum. Nachts wird es einiges frischer werden. 



Am Morgen gehe ich erstmals im Hauptgebäude zum Zmorge. Das Buffett ist relativ frugal. Zum Glück habe ich eine Ladung Früchte bei mir im Haus und mache mir jeden Tag einen Fruchtsalat. Schön ist es im Hauptgebäude durchaus. Das Internet funktioniert und ich kann meine Bilder hochladen. Nach dem Morgenessen bekomme ich Besuch. Ein Hauswart kommt die Feuermelder kontrollieren. Ich frage ihn, wie das hier mit den Häusern funktioniert. Die sehen nämlich, wenn man genau hinschaut, zwar alle gleich aus. Sind aber offenbar privat bewohnt. Und so ist es. Die Häuser sind an Privatpersonen verkauft worden. In der Zeit, in der die Gebäude von den Besitzern nicht benützt werden, vermietet sie das Resort. Ein „Time Sharing Modell“ gelangt hier zur Anwendung. Jetzt ist mir auch klar, wieso es nur in den dem Resort gehörenden Wohnungen Internet hat. Die Besitzer des von mir bewohnten Hauses schalten ihren Anschluss wohl nur frei, wenn sie selber da sind. Nun, sei’s drum. Mir ist das Haus ohne Internet lieber als die Wohnung mit Internet. Mir ist es wohl hier und die Szenerie direkt am Fjord ist traumhaft. Und wieso der Feuermelder im Eingangsbereich seit einer Stunde alle paar Minuten piepst, ist mir ein Rätsel. Hoffentlich hört das bald auf. Sonst muss ich Massnahmen ergreifen. 



Wohnen direkt am Ufer des Malangen Fjordes



Später, nach einer feinen Suppe zum Zmittag, zieht es mich zu Fuss zum See „Nikkavatnet“. Der liegt oberhalb des Hügelzuges. Dort betreibt das Resort ein Camp mit Hütten und Feuerstelle. Es versammeln sich all die Nordlichtjäger, die hier logieren. Kontiki hat das Resort im Angebot. Heute reisen viele Leute an. Ich vermute, am Montagmorgen werde ich viele Schweizer beim Morgenessen antreffen. 



Der See liegt in einer Geländemulde. Da sehr wenig Schnee liegt, und dieser gut trägt, komme ich ohne Schneeschuhe gut voran. Ich stapfe über den See, steige dahinter ein Waldstück hoch und ich erhalte das, was ich mir gewünscht habe. Sicht nach Norden, ziemlich frei, mit Bergen im Vordergrund und über 1 km weit weg vom Platz wo sich die Fotografen auf dem Sucher stehen werden. Der Platz ist bei Rentieren beliebt. Es hat viele Spuren. Die Tiere scharren das Moos unter dem Schnee hervor um es zu fressen. Und auch dem See hat es Tiere. Eine Gruppe mit Hundeschlitten saust vorbei. 



Ein vielfältiger Tag bei Prachtswetter


Heute Nacht geht es aber nicht zu Fuss raus. Ich habe mit dem Auto ein grosses Tal gefunden. Freie Sicht gen Norden, nur Buschwerk und keine hohen Bäume. Das gehe ich ausprobieren. Vermutlich wird es dort oben saukalt sein. Der Wind erreicht bis 40 km/h und geht durch Mark und Bein. Da werde ich froh sein, kann ich mich ins Auto verkriechen und aufwärmen. 



Am späteren Nachmittag geniesse ich das Haus, lese ein wenig und ruhe mich aus. Die Nacht war kurz und ich vermute, das wird sich in den nächsten Tagen nicht ändern. Der Wetterbericht sagt bis Samstag genau 0.00 % Wolken vorher. Jeden Tag ist das Maximum an Sonnenstunden angesagt, das sind im Moment 5 1/2. Dazu kommt der zunehmende Mond, der bis Ende Woche zum Vollmond wird. Zauberhafte Nächte wird das geben. Für mich ist das einmalig. Noch nicht lange ist es hier, als ich in zwei Wintern, einmal in Abisko und einmal auf den Lofoten, eine ganze Woche Schnee, Regen und Sturm „geniessen“ durfte. Dreimal darfst du raten, was mir lieber ist. 



Gerade erreicht mich ein Mail von Freunden. Wir haben uns am Freitagabend auf dem Flughafen Zürich knapp verpasst. Sie flogen nach Helsinki und reisten weiter nach Kittilä. Sie verbringen dort Langlaufferien und hoffen ebenfalls auf die grüne Fee die über den Nachthimmel tanzt. Immer wieder ist es spannend, wer den Blog liest und was daraus entsteht. Ich wünsche „Gut Licht“ gen Finnland! 


Die Bildersammlung der Lichterwoche liegt hier

*Wegen des eingeschränkten Internetzugangs aktualisiere ich die Bilder 1 x pro Tag (am Morgen).  

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