Von der Sonne über den Regen in den Schnee – Kesch- & Grialetschhütte

Bergwanderungen mit den alten Pfadis gehören fix zu unserem Jahresprogramm. Dieses Jahr hat der Kollege, der die Wanderung seit vielen Jahren organisiert, eine Route quasi vor unserer Fideriser Haustür ausgewählt.

Der Samstag – Prachtswetter

Ab Sertig Sand geht es über den Sertigpass in die Keschhütte. Eine Wanderung, die Gabi und ich noch nie gemacht haben. Uns gefällt die Route sehr. Die wilde, rauhe, Gegend ist eindrucksvoll. Auf dem Sertigpass legen wir eine kleine Zusatzrunde auf zwei namenlose Erhebungen ein. Bevor wir etwas absteigen und dann bald einmal die Keschhütte erreichen. Sie liegt lange Zeit direkt vor uns. Der Piz Kesch glänzt in der Sonne. Wie auch der Vadret da Porchabella am Fuss des Berges.

Grüensee oberhalb von Sertig Sand
Aufstieg zum Sertigpass
Piz Kesch in Sicht – auch die Hütte glänzt schon in der Sonne
Sicht Richtung Gletscher Ducan und Hoch Ducan
Panoramablick vom Sertigpass
Mornellregenpfeifer
Lai da Ravegs-ch
am Ziel – direkt vor dem Piz Kesch
Hütte im Föhnwind

Das Wetter ist 1a, wobei am Nachmittag der Föhn anzieht. Der Wind wächst sich zu einem Sturm aus. Der die Nacht über an der Hütte rüttelt.

Gemütlich geniessen wir die Hütte. Die voll besetzt ist, es wuselt wie in einem Bienenstock. Das Essen mundet ausgezeichnet. Schon um kurz nach 21.00 Uhr liegen wir im Bett. In der Gaststube war es so warm und laut, da ziehen wir uns zurück.

Der Sonntag – Regenwetter pur

So schön der Samstag war, so übel ist der Sonntag. Es giesst, abgesehen von einer kleinen Pause, den ganzen Tag wie aus Kübeln. Wir tappen in der vollen Regenmontur über den Scalettapass, biegen oberhalb des Dürrbodens auf den Weg zur Grialetschhütte ab und sind froh, als wir in der Hütte ankommen. Trocken legen heisst die Devise. Fast sechs Stunden liessen wir uns waschen. Zum Glück konnten wir auf dem Scalettapass etwas abtropfen. Die Schutzhütte machte ihrem Namen alle Ehre.

trüber Piz Kesch
Scalettapass
Schutzhütte auf dem Pass – unser trockener Unterschlupf
Alpensalamander
Grialetschhütte – endlich trocken

Obwohl es schifft, ist die Wanderung schön. Die Natur präsentiert sich grau, aber trotzdem macht es Spass. Dank dem üblen Wetter sind wir zeitig in der Grialetschhütte. Die ein Schmuckstück geworden ist. Im 2021 wurde sie um- und neu gebaut. Schwatzen, spielen und die Leckereien aus der Küche geniessen ist angesagt. Und überlegen, wie es am Montag weitergehen soll. Denn das Wetter soll schlecht bleiben. Abstieg ist angesagt. Direkt zum Dürrboden – oder hinunter zur Flüelapassstrasse? Wir werden sehen, was das Wetter zu unseren Plänen meint.

Eines ist jetzt schon klar. Wir kommen sicher wieder in diese Gegend. Eigentlich ist es unglaublich, haben wir diese Wege bis jetzt noch nicht erkundet.

Der Montag – der Winter grüsst

Krass ist unser Wetterprogramm. Am Samstag Sommer pur, heute Montagmorgen? Da sehen wir zuerst mal gar nichts. Der Nebel wabbert um die Hütte. Beim Morgenessen beginnt es zu schneien. Was für ein Kontrast! Logisch ist es heute sehr, sehr kühl im Vergleich zum Samstag. Wir entscheiden uns, den direkten und schnellen Abstieg zum Dürrboden anzutreten. Gut eine Stunde dauert er. Dann sind wir unten in der warmen Beiz. Wo wir die Wandertage gemütlich ausklingen lassen und um 11.00 Uhr in den Bus nach Davos-Dorf steigen. Die Wolkendecke hängt tief. Oben ist es weiss, unten nass. Aber immerhin haben wir Glück und werden nicht nochmals verregnet. Das Nass kommt erst wieder vom Himmel, als wir im Zug sitzen.

der Geruch des Winters
der Regen ist zum Trocknen aufgehängt
ohne Worte
mystischer Furggasee
Dürrboden in Sicht

Fazit

Drei tolle Tage durften wir geniessen. Mit einer Expressreise vom Sommer in den Winter. Was wohl der Herbst bringen wird?

Das Bilderbuch lässt euch zurückblicken.