Veloaffiner junger Hausschwanz und der Piz Daint (2968 m)

Der Donnerstagabend und die Nacht waren nass und gewittrig. Heute Freitag verziehen sich die Wolken am Morgen langsam. Das Morgenessen draussen ist etwas frostig bei knappen 12 Grad. Da wird wenigstens die Butter nicht so schnell weich.

Gemäss Meteo Schweiz sollen sich die Gipfel bis gegen Mittag enthüllen und die Sonne sollte dominieren. Wir glauben den Experten, besteigen das Postauto und fahren auf die Ofenpasshöhe. Der Piz Daint eignet sich ideal für eine Halbtagestour. Der Berg trägt einen dicken Wolkenhut als wir auf dem Pass ankommen. Es tröpfelt etwas und es zieht ein frischer Wind durch die Arven. Wir lassen uns nicht verdriessen und gehen los.

der Piz Daint verbirgt sich links im Nebel
auch sonst ist es eher noch etwas sehr verhangen
dem sagen wir „Strichwetter“

Als wir bei Murtaröl Pause machen ist der Berg immer noch verhüllt. Es gibt aber mehr und mehr blaue Löcher. Mehr Sorgen bereiten die Regenschauer die aus dem Engadin auf der anderen Talseite, von Buffalora her, gen Pass ziehen. Die sollen bitte schön dort drüben bleiben. Wir gehen weiter, denn wenn die Verhältnisse schlechter werden sollten können wir ja jederzeit umdrehen.

und etwas später dann das …
ganz klar attraktivere Aussicht als mit Nebel

Als wir beim Punkt 2650 Mittagspause machen, verziehen sich die Wolken auf einmal im Schnellzugstempo. Die Sonne kommt, es wird wärmer und sofort richtig schön. Das kommt gut! Und so ist es, der restliche Aufstieg ist rasch geschafft. Denn die Distanz ist kurz, dafür die Anzahl der Höhenmeter hoch. Oder anders gesagt: es geht steil bergauf. Oben auf dem Gipfel sind wir, was wir immer sehr schätzen, alleine. Das Panorama ist prächtig, auch wenn die ganz hohen Berge wie der Ortler immer noch eine Wolkenkappe tragen.

auch der Piz Daint gleicht einem Schutthaufen
Hallo Italien

Auf demselben Weg gehen wir retour, kaufen in Sta Maria leckere Sachen für den Znacht ein, beehren die Bäckereiterrasse mit einem Besuch und freuen uns über diesen schönen Tag.

Retour auf dem Campingplatz bemerke ich plötzlich einen jungen Hausschwanz, der offenbar gerade aus dem Nest gehüpft ist, aber noch nicht fliegen kann. Er klettert während längerer Zeit in unseren Velos herum bevor ihn später seine Mutter abholt. Der Vogel ist eindeutig veloaffin.

Auf dem Camping treffen wir einen Aargauer der mit seinem VW Bus und den Velos aus Italien kommt. Drei Wochen hatte er Sonne. Da wird der Schweizer neidisch der genausolange regelmässig mit Regen beglückt worden ist. Ganze fünf Abende konnten wir vor dem VW Bus gemütlich sitzen. Den Rest hat es entweder geregnet oder es war zu kalt. Ich stelle fest: für die nächsten zwei Monate gibt es hier ganz klar Luft nach oben. Dazu passend das Bild das wir heute erhalten haben.

Die Bilder des Tages.

Mit der Route.