Heute sind 25 Grad und Sonne mit Wolken angesagt. Kaum zu glauben. Denn bis jetzt ist es hier oben wirklich kalt und nass gewesen. Das sehen wir an der Vegetation. Gestern sind wir an frisch blühenden Weiden vorbeigekommen. Die Moltebeeren sind erst zu einem kleinen Teil reif und Heidelbeeren hat es so gut wie keine. Und wenn, sind es noch ganz kleine grüne Beeren. Die müssten jetzt eigentlich reif sein.
Die Schneelage veranlasst uns, den Plan für heute zu ändern. Gestern stapften wir auf unter 900 Meter wacker durch Schnee. Heute war geplant, auf einen 1426 Meter hohen Berg zu steigen. Das wäre vermutlich eher eine Skitour geworden. Heute Nachmittag sehen wir den vermuteten Gipfel für einen Moment aus der Ferne. Er sieht sehr weiss aus.
Wir machen uns von Uksedalen an den Aufstieg zum Solfjell. Eine prächtige Rundumsicht soll uns erwarten heisst es in der Beschreibung. Zu Beginn geht es gleich mal steil zur Sache. Unter anderem passieren wir einen Wald wie aus einem Märchen. Alles ist moosig und von grünen Flechten überwuchert. Hier müssen Trolle daheim sein. Den ersten Gupf überschreiten wir und schreiben uns im Gipfelbuch ein. Das ist der Storhaug. Die Aussicht auf den Hardangerfjord ist bereits hier prächtig.
Unser Ziel sehen wir vor uns. Das Sofjell mit der höchsten Erhebung auf 892 m. Über eine Ebene nähern wir uns dem Bergrücken und erklimmen ihn dann mit einem überraschend moderaten Aufstieg. Oben bläst der Wind, warm ist es trotzdem. Die Beschreibung stimmt. Die Aussicht ist super. Sogar den Folgefonna-Gletscher sehen wir wieder.
Den Abstieg bauen wir aus und gehen über den Bergrücken weiter. Bald dreht der Weg hinunter Richtung Mannsvatnet. Dem See auf der Ebene unten. Den erreichen wir bald und gehen alles dem Ufer entlang zurück. Diese Zusatzschlaufe addiert rund 1 Stunde zu unserer Tour. Sie ist absolut lohnend. Vor allem auch wegen der Moltebeeren die hier zum Teil reif sind. Wir stoppen öfters, pflücken die reifen Früchte und geniessen sie an Ort und Stelle. Nach dem See biegen wir auf unsere Aufstiegsroute ein und folgen dieser wieder runter bis auf Meereshöhe.
Unser Tagesziel war eine kürzere Tour wie die von gestern. Zeitlich haben wir das Ziel erreicht. Wir sind 11 Minuten weniger lang unterwegs gewesen. Bei der Strecke haben wir dummerweise 600 m mehr gemacht. Na ja. Ich bin übrigens gebeten worden, nicht nur die reine Marschzeit zu erwähnen, sondern auch die Totalzeit. Also: heute sind wir 5 Stunden und 41 Minuten am Wandern gewesen, und haben total 8 Stunden und 7 Minuten auf unserer Tour verbracht. 1082 Höhenmeter stecken in unseren Beinen. Die Tour wird uns in guter Erinnerung bleiben.
Zum Wetter noch dies: die 25 Grad sind Tatsache geworden. Dazu bläst ein starker Südwind. So wie bei uns der Föhn. Die Luft ist total trocken und es hat abends um 21.00 Uhr noch 20 Grad draussen. Wir sind uns das von Norwegen nicht gewohnt und geniessen es.
Unter diesem Link ist die Fotosammlung unserer Reise zu finden.
Solfjell mit Aussicht |
Dessert am Wegesrand mit seinem ganz eigenen Geschmack |