In der Wetterküche …
… haben sie in der Nacht den Wind angestellt. Um 01.30 Uhr erwache ich, es rüttelt am Dachzelt und zieht heftig durch die offenen Luken. Der Nachbar ist ebenfalls wach und packt notfallmässig alles ein was es ihm wegwinden kann. Ich mache die Luken dicht und schlafe weiter. Meine mobilen Einzelteile, nämlich Tisch und Stuhl, habe ich schon am Abend, nach dem Blick auf die Wetterprognose, verräumt.
Am Morgen ist der Himmel dunkelgrau bewölkt und bald gehen die ersten Regenschauer nieder. Es ist etwa 13 Grad kälter als gestern Abend. Die Schauerei geht den ganzen Tag über so weiter. Bis am Abend die ganze Wolkensuppe abzieht und einem nun fast wolkenlosen Himmel Platz macht. Es bläst nach wie vor stark und hat 15 Grad. Was für eine Wohltat im Vergleich zur schwülheissen Dampfsuppe vom Sonntagabend.
Süsses Nichtstun
Am Morgen entscheide ich mich, heute eine Pause einzulegen. Eine richtige Pause, ohne Aktivprogramm. Obwohl die Auswahl an Velotouren toll aussieht. Münster sei, so steht es geschrieben, eine absolut veloverrückte Stadt. Ich bin gespannt und plane meinen Stadtausflug für Dienstag.
Bis am späten Nachmittag bin ich auf dem Campingplatz. Der 1a ist und in meiner Rangliste die Nummer 1 darstellt, wobei Scuol da fast gleichauf ist. Vor allem sticht die Sauberkeit hervor. Das Bild mit dem Kärcher müsste ich dem Camping mailen bei dem nie geputzt worden ist.
Der Tag vergeht beim Lesen und Herumschlendern auf dem Platz in den trockenen Phasen wie im Flug. Da hier die Ferien gestern zu Ende gegangen sind, reisten die vielen Dauercamper gestern Abend ab. So ist es heute sehr viel leerer. Nur die „fliegenden“ Touristen sind noch da. Das sind aber in der Menge viel weniger Leute als die Dauergäste.
Taktfahrplan für Anfänger?
Um meinen kleinen Einkauf im nächsten Laden (Edeka) zu erledigen, nehme ich den Bus, der direkt vor dem Campingplatz eine Haltestelle hat. Der Einkauf ist rasch gemacht und zurück wäre wieder der Bus angesagt. Sie fahren hier im 10-Minutentakt, das steht an jeder Haltestelle.
Ich muss aber sagen, dass ich diesen Taktfahrplan nicht durchschaue. Ich warte nämlich über 30 Minuten. Der Takt geht wohl so: 3 x 10 Minuten kein Bus, dann 1 x ein Bus – oder so ähnlich. Nicht nur ich bekomme einen langen Hals beim Ausschau halten nach dem Gefährt, das erst nach einer gefühlten Ewigkeit auftaucht.
Und so dies und das
Gerettete Lebensmittel
Im Laden kaufe ich eine Suppe im Glas. Sie besteht aus gerettetem Gemüse. Eine tolle Idee. Das Thema „Food Waste“ ist bekannt. Erstmals finde ich aber in einem Laden ein dazu passendes Produkt.
Die Haare schön
Auf diesem Camping könnte ich mir sogar die Haare schön machen. Es hat nämlich einen integrierten Frisörsalon. Ob das die „Tante Trude aus Buxtehude“ ist?