Grüsse aus dem Bündnerland
Gabi, die Reporterin vor Ort im Bündnerland, erklimmt heute schon im Morgengrauen den Flüelapass. Kurz vor 07.00 Uhr saust sie bei 11 Grad an der Pischa Talstion vorbei Richtung Passhöhe. Wo die Sonne sie, zusammen mit dem wolkenlos blauen Himmel, erwartet. Nach der rassigen Abfahrt gen Unterengadin, kommt der finale Anstieg bis fast hinauf nach Guarda. Der sommerlichen Hitze ist Gabi so ideal entronnen und kann den Sommertag auf der Terrasse in Fideris geniessen. Gratulation zur tollen Velotour.
Heiderio
Heidegenuss ist heute angesagt. Bis nach dem Mittag verbringe ich mit bloggen, arbeiten und telefonieren. Dann kommt der Einkauf im Edeka. Ich bin zum Fan dieser Läden mutiert. Gute Produkte, tolle Auswahl, viel Bio, das passt mir.
Mit dem VW Bus erkunde ich die Gegend, die eine grosse Auswahl an schönen Heideflächen bietet. Heute Abend stelle ich fest, dass wir bereits im 2016 einige der schönsten Stellen mit dem Velo besucht haben.
Meine heutige Bewegungseinheit absolviere ich in der Behringer Heide von Bispingen. Es ist heute ziemlich bewölkt, mit sonnigen Abschnitten und einem relativ starken Wind. Dafür ist es mit 23 Grad sehr angenehm, die Luft fühlt sich viel trockener an als gestern, wo es ziemlich schwül war.
Die Heidehölle
Heute blicke ich der Heidehölle direkt ins Auge. In Haverbeck bei Bispingen fahre ich vorbei, sehe einen Parkplatz, der mit allem drum und dran für Touristen parat ist. Imbiss, Souvenirshop, Parkuhr, und: Platz für Wohnmobile. Ich traue meinen Augen nicht, wie viele der Kisten hier unter den Bäumen stehen. Ich nehme mir Zeit für einen Rundgang und eine Zählung. Bei 150 höre ich auf. All die Gefährte stehen direkt vor dem Eingang zur Heidefläche Steingrund. Die von aussen gesehen wirklich sehr attraktiv aussieht. Aber ehrlich: der Parkplatz ist für mich die Heidehölle.
Des Touristen Tagesplan ist mein Glück
Den ganzen Tag über sind die Parkplätze rammelvoll, die Heideblüte beginnt und so strömen die Massen. Da ich heute spät dran bin, profitiere ich davon, dass all die Touristen Abends mehr oder weniger zur selben Zeit an die Futterkrippen pilgern und dort den örtlichen Heidekartoffeln den Garaus machen. Um 17.30 Uhr sind die Parkplätze, Strassen und die Heide schlagartig leer. Das gefällt mir, denn mein Fahrplan ist etwas anders getaktet.
Stellplatz für die Nacht
In vielen Gemeinden gibt es Stellplätze. Die teilweise attraktiv sind und teilweise ganz klar nicht. In Bispingen könnte ich stehen, direkt vor dem Frei- und Hallenbad. Wo ich, ich habe Schwein, heute duschen kann. Denn rein kommt man eigentlich per Ticket, das man online im Voraus buchen muss. Corona lässt grüssen. Die Chefin lässt mich einfach so rein, ich bin nämlich zu spät dran um die Vorgaben der Onlinebuchung zu erfüllen. Ich bedanke mich mit einem Beitrag für die Kaffeekasse und geniesse meine warme Dusche.
Zurück zum Stellplatz: da stehen schon drei Gefährte und ich kann mir ausrechnen, dass da noch mehr kommen. Somit mache ich mich davon. Und stehe wieder am selben Ort wie letzte Nacht. Nicht alleine heute, es kam noch jemand. Aber im Vergleich zur Heidehölle ist das hier das Heideparadies. Der Mähdrescherpilot auf dem Feld in der Nähe wird sicher auch bald Feierabend machen. Im Schnitt stellen sie die Motoren so um 22.00 Uhr herum ab. Diese Maschinen verfolgen mich seit einer Woche hartnäckig.
Und so dies und das
Bispingen?
Bei mir hat es im Hinterkopf geklingelt als ich den Ortsnamen „Bispingen“ gelesen habe. Ich finde aber erst heraus warum, als ich vor Ort bin. Es ist die grosse Skihalle die dort steht. Das ganze Jahr über kann man in der Halle Ski- und Snowboardfahren. So auch heute. Ich besuche die Halle, weil ich das einfach eine total abgedrehte Sache finde.
Einerseits das Naturschutzgebiet Lüneburger Heide und andererseits, mitten im Kuchen, eine solche Energieschleuder. Hinzu kommt, dass sich im Umfeld der Halle die Spassindustrie mit ihren Angeboten ansiedelt. Halle um Halle kommt dazu. Vom Labyrinth über die Kartbahn bis hin zum verrückten Haus ist da vieles vertreten. Viele Grüsse von der Spassindustrie und den Kunden, die sich bespassen lassen.
Camp Reinsehlen
Am Abend erkunde ich noch etwas das Camp und seine Umgebung. Ich finde meinen Eindruck von gestern bestätigt. Es ist ein schöner Ort, an dem ich mir das Ferien machen sehr gut vorstellen kann. Vor allem im neuen Teil mit den „Mehrblick“-Zimmern.
Das Dilemma
Globo Alpin, mit denen wir schon mehrmals unterwegs gewesen sind, beschreibt heute das klassische Dilemma der Geheimtipps, die keine mehr sind weil sie alle teilen. Ich glaube, diese Krux gibt es seit dem es den Tourismus gibt. Die Frage ist auch bei mir aktuell. Teile ich die Details zu einem Stellplatz oder eben nicht?
Das Bilderbuch des Tages.