Alte Bäume, schöner Schatten
Auf dem Camping erwache ich unter den alten Bäumen am Schatten. Ich mache mir ein ausgiebiges Morgenessen mit Rührei, frischen Früchten und allem drum und dran. Das ist ein perfekter Start in den Tag.
Speichen sirren
Der Freitag wird zum Velotag, ich brauche Bewegung. Gegen 11.00 Uhr sitze ich auf den Sattel und fahre los. Eine Runde von gut 40 km habe ich gefunden, die einen grossen Bogen bis hin zum Elbe-Seitenkanal macht. Über das Land und auch viel durch Wald. Das sieht gut aus, ich lade mir die GPX-Datei auf mein GPS und los geht es. Am Ende sind es dann gut 50 km, da ich unterwegs noch ein paar Ecken einbaue.
Die Gegend ist von Landwirtschaft geprägt. Allenthalben wird das Korn geerntet. Es ist trocken und heiss. Bei der Ernte staubt es gewaltig und die Luft ist streckenweise dunstig weil der Staub mit dem Wind verfrachtet wird. Die Sonne brennt und mein Thermometer geht fleissig in die Höhe. Die Wetter App meldet 28 Grad die sich anfühlen wie 32. Ich schwitze und ja, es ist wirklich heiss.
Elbe-Seitenkanal
Das Bauwerk ist gewaltig und nennt sich Bundeswasserstrasse. Die Geschichte dahinter ist einmal mehr eng mit Ost und West in Deutschland verknüpft. Als ich die Wasserstrasse erreiche, und mir die Gegend anschaue, sage ich mir: wenn du mal völlig reizarm mit dem Velo geradeaus fahren willst, dann musst du da hin. Der Elbe-Radweg, der der richtigen Elbe entlangführt, ist da definitiv um Klassen schöner. Solche Eindrücke sind auch gut, denn so siehst du was du nicht haben willst.
An einer Stelle unterfahre ich den Kanal. Oben führt eine so genannte Trogbrücke das Wasser über die Landschaft. Ich frage mich, wie diese Wasserbrücken später einmal saniert werden wenn sie durchzurosten drohen. Brückeningenieure haben dazu sicher die passende Antwort parat.
Abkühlung
Zurück auf dem Camping kühle ich mich am Schatten ab, packe meine Siebensachen zusammen, nehme eine erfrischende Dusche und fahre los. Der Camping war soweit toll, aber leider gehört Putzen dort definitiv nicht zu den Kernaufgaben. Ich war 1 1/2 Tage dort und geputzt wurde nicht, was leider gut sichtbar ist. Wenn ich nach drei Monaten auf Achse eines sicher weiss ist es das: Irgendetwas ist immer, zu 100% passt es so gut wie nie.
Ein Abend im Camp
Ein Pfadikollege, mit dem ich mich in den letzten Wochen immer mal wieder per WhatsApp ausgetauscht habe, ist mit seiner Partnerin und Freunden in der Nähe von Lüneburg in der Heide in den Ferien. Vor zwei Tage merken wird, dass wir keine 200 km auseinander unterwegs sind. Wir verabreden uns für den Freitagabend und ich gehe auf Besuch ins Camp Reinsehlen bei Schneverdingen. Gabi und ich pedalierten im August 2016 hier durch.
Die Anlage hat eine lange und wechselvolle Geschichte, die vor allem vom 2. Weltkrieg und seinen Folgen geprägt ist. Bis 1997 waren die britische und kanadische Armee in diesem Camp. Dann wurde es umgenutzt zu dem was es heute ist. Einer friedlichen Oase inmitten von Natur. Ich kam an und war sofort begeistert.
Ein schöner und netter Abend mit Gesprächen draussen unter einer grossen Zeltplane, begleitet von einem feinen Essen, war der perfekte Tagesabschluss. Das Wetter spielte voll mit und hatte einen lauen Sommerabend im Programm. Es kam, obwohl ich noch nie in Afrika war, so etwas wie Savannenfeeling auf. Sogar die obligate Herde mit Heidschnucken und Ziegen zog vorbei. Via Blog noch einmal vielen Dank für die Einladung! Kommt gut heim, ich werde die Heide noch ein wenig geniessen ;-). Und am Samstag garantiert die Stellplatztipps anschauen die ich bekommen habe. Ich merke nämlich gerade, dass ich heute Samstag gar keine Lust habe, mich gross zu verschieben.
Und so dies und das
Der „BlaBla-Meter“
Die Partnerin meines Pfadikollegen erwähnt im Gespräch, dass es einen so genannten „BlaBla-Meter“ gebe. Ein Tool, das einen Text auf Füllwörter durchkämmt und dir sagt, ob dein Text mehr einer Dampfwolke entspricht oder qualitativ einigermassen ok ist. Ich muss das sofort testen und lasse diesen aktuellen Blogtext durch die Maschine laufen. Das Ergebnis freut mich :-).
Die wenigen Bilder vom Tag.