Am Ziel angekommen
Ja, es ist geschafft. Das Ziel ist erreicht und ich bin beim Sonfjället-Nationalpark im Härjedalen angekommen. Genauer gesagt im Sonfjälletscampen, einem Camping vor den Toren dieses kleinen Nationalparks. Wo es noch Bären gibt und der Berg Sonfjället alles überragt. Geografisch liegt der Park fast an der Grenze zu Norwegen. Es ist von hier nicht mehr allzu weit bis nach Røros auf der anderen Seite der Grenze. Nördlich ist die nächste grosse Stadt dann Östersund. Ich bin im Fjäll, und so hat es sofort die bekannten roten Lattenkreuze, die im Winter den Schneemobilen den Weg weisen. Sie dienen hier auf dem neu renovierten Camping sogar als Deko in der Dusche.
Fahrt wie aus dem Prospekt und mit Beeren
Die heutige Fahrt war wie aus dem Schwedenprospekt und hat richtig Freude gemacht. Viele Seen und Flüsse, Wald, Sonne und Wind. Die beiden Halte mit dem Beerensuchen waren natürlich der Schlagrahm auf dem Kuchen. Zuerst die frischen Heidelbeeren die mir sicher für zwei Tage reichen. Und dann, am Nachmittag, der Halt wo ich die Moltebeeren gefunden habe. So viele dieser herb süssen und seltenen Köstlichkeiten an einem Platz habe ich noch nie gesehen. Pro Pflanze gibt es genau eine Beere. Der Preis für die Beeren, die ja auch als Moorbeeren übersetzt werden? Ein Satz nasse Turnschuhe. Der Touri latscht natürlich nicht mit den Wanderschuhen ins Gelände. Egal, die Schuhe trocknen schnell wieder.
Unterwegs traf ich die Eisenbahn ins Nirgendwo, die jetzt als Draisinenstrecke (werden mit Muskelkraft betrieben) für Touristen benützt wird.
Den Mittagshalt machte ich in Mora, der Stadt die im Winter das Ziel des Wasalaufs ist. 90 km Langlauf haben die Leute in den Beinen wenn sie in Mora ankommen. Die Stadt ist lebendig und der Trubel gross. Mir hat das sehr gut gefallen.
Corona in Schweden?
Corona ist hier oben übrigens noch ein Thema. Die Fallzahlen sind aktuell tiefer als in der Schweiz. Aber der Umgang mit dem Virus ist irgendwie lockerer. Maske trägt niemand, ausser im öV, da ist sie aber freiwillig. Die Schweden machen auf Distanz und versuchen, 2 Meter Abstand zu wahren. In Innenräumen ist die Anzahl Personen beschränkt wie bei uns, und Händewaschen wird schon fast obsessiv gefordert. Desinfektionsmittel gibt es praktisch immer und überall. Faktisch ist das Leben aber eigentlich ganz normal. Mir kommt es komisch vor, im Laden einzukaufen ohne Maske. Aber ja, wieso auch nicht? Der Abstand ist gegeben, da es hier doch weniger Leute hat als bei uns. Und bei den aktuellen Fallzahlen von rund 250 im ganzen Land ist das Risiko wirklich klein, zum Glück.
Und jetzt die Bilder vom Tag.
Sowie zum Abschluss die Abendstimmung beim Camping, das Wasser ist der Fluss Ljusnan.