Oh-LI – kurz und knackig

Nach der gestrigen Wanderung durch die gülden leuchtenden Lärchen bei Maloja, knarzt mein Gestell etwas. Da ist weitere Bewegung die richtige Massnahme.

neue Pfade entdecken

Wir gehen ins Ausland, das nahe liegt. Und mit dem Fürstentum Liechtenstein Bergwanderungen bietet, die einiges zu bieten haben. Vor allem Aussicht pur. Die Routen sind, das Land ist bekanntlich klein, nicht allzulang. In Triesenberg finden wir eine Wanderung, die unsere Kriterien erfüllt. Der Fürstensteig lockt uns in die Höhe.

der Säntis

Mit dem Auto kurven wir hinauf auf fast 1500 Meter. Bis zum Parkplatz beim „Clinicum Alpinum„. Das ist eine Privatklinik, die zu einer global operierenden Gruppe gehört. Im Clincum kümmert man sich primär um die Psyche. Das Holzgebäude ist ziemlich neu, und edel ausgebaut. Wie wir sehen, als wir im öffentlichen Kaffee einen Cappuccino schlürfen. Zu einem Preis, der uns nach Zürich teleportiert. Nun denn, die edle Umgebung hat ihren Preis. Immerhin ist das Minigipfeli gratis.

unser Startpunkt

Wir wenden uns dem Wandern zu. Der Fürstensteig beginnt auf einem breiten Wanderweg. Sanft geht es bergauf. Bis der Weg schmal wird. Dann folgt bald ein Warnschild. Nach dem es zur Sache geht. Der Steig bietet viel. Exponierte Stellen, einen schmalen Weg, viel Aussicht und vor allem eine perfekte Sicherung mit Drahtseilen. Die sind auch nötig. Geht es doch links im Freiflug hinunter ins Rheintal. Die Felsformationen erinnern an Südfrankreich. Wozu das helle Kalkgestein und die vielen Föhren beitragen. Es ist auch angenehm warm. Jedenfalls dort, wo die Sonne hinkommt. Am Schatten ist es herbstlich kühl.

auf dem Fürstensteig
Panorama vom Gonzen über den Säntis bis fast zum Hohen Kasten (nicht mehr auf dem Bild)
mit dem Hohen Kasten und Blick gen Bodensee

Auf der Route, die hinauf zum Gafleisattel führt, begegnen uns ein paar Leute. Zum Glück ist der Weg nicht überlaufen. Das würde stressig mit dem Kreuzen. Markiert ist der Steig als Bergwanderweg, also weiss-rot-weiss. Ich finde, man könnte ihn auch weiss-blau-weiss einstufen. Ist er an einigen Stellen doch ziemlich ausgesetzt. An ein paar Passagen geht der Puls höher, über alles gesehen ist die Route ein Genuss.

wie ein Geissenpfad
auf dem Gafleisattel

Nach dem Gafleisattel schraubt sich der Weg in mehreren Kehren das „Chemi“ hinauf. Oben angekommen, verlassen wir die felsigen Partien. Es wird grüner. Durch Legföhren bahnen wir uns auf einem schmalen Pfad den Weg hinauf zum Alpspitz. Mit einer herrlichen Aussicht. Vor allem heute, wo sich das Rheintal unter einer feinen Dunstdecke eingerichtet hat. Der Hochnebel ist fast verschwunden. Es ist angenehm warm, oder auch gefroren. In den schattigen Teilstücken taut es nicht mehr auf.

Blick nach Steg und hinten das Rätikon
Rheintal mit Dunsthaube
Lärchen hat es auch ein paar

die Mitte

Die Mitte ist dann auch gefunden. Nämlich der Mittelpunkt des Fürstentums Liechtenstein. Der Punkt liegt auf einer Alp unweit des Bargällasattels. Wir nehmen ein Auge voll und wenden uns dem weiteren Abstieg zu. Den wir mit einer Sonnenpause an einer Hauswand auf der Alp Bargälla unterbrechen. Von da an ist es nicht mehr weit und die letzten Höhenmeter bis hinunter zum Ausgangspunkt sind schnell absolviert.

Eine tolle Runde ist das. Die auf kurzer Strecke viel Abwechslung und die eine oder andere Herausforderung bietet.

Hier liegt das Bilderbuch.

Mit der Route.

Screenshot