Eine Tourenidee von Gabi kommt heute zum Zug. In leichter Anpassung, damit sie in den Tag passt. Im Original wäre eine Tour über das Geisshorn, das Bockhorn, den Saaser Calanda und das Rätschenhorn geplant gewesen. Was aber schlicht viel zu lange dauern würde. Denn vorher und nachher kommt noch die Velotour dazu.
Das Wetter hat sich über Nacht geändert. Der Himmel ist mit leichten Schleierwolken etwas bedeckt, wobei die Sonne durchkommt. Dafür ist es viel wärmer als am Samstag. Schwitzen ist somit garantiert.
Der Plan
Zuerst fahren wir mit den Velos zum Startpunkt der Wanderung. Von Fideris geht es rund 20 Kilometer und 1300 Höhenmeter über Saas hinauf auf die Alp Zastia. Wo die Fussstrecke auf das Geisshorn beginnt. Die soll rund 4 Stunden dauern.
Die Ausführung
Auf die Alp Zastia fahren wir flüssig auf der guten Alpstrasse hinauf. Es ist heute, wie eingangs erwähnt, wärmer als gestern am Morgen. Was passt. Denn gestern hatte es zu Beginn um die 4 Grad. Heute geht es mit den kurzen Hosen in die Höhe. Auf der Alp, einem Wirrwarr von verschiedenen kleinen Hütten, suchen und finden wir einen kuhsicheren Platz für unsere Velos. Die Rindviecher sind so gwundrig, die verschlabbern alles was ihnen in die Quere kommt.
Auf Zastia steigen wir in den Prättigauer Höhenweg ein. Der sich hier auf einem schmalen Band unterhalb des Chessi, gekrönt vom Saaser Calanda, dem Bockhorn und dem Geisshorn, in die Höhe schlängelt. Rechts geht es steil hinunter ins Tal, links genauso steil hinauf zu den felsigen Gipfeln. Die Route gefällt. An zwei Stellen ist sie mit Seilen gesichert und vor der Mässplatte hat es eine kleine Eisentreppe. Unschwer, genussvoll und passend ist der Weg.
Von der Mässplatte aus wenden wir uns dem Geisshorn zu. Sein Gipfelkreuz hat uns schon unten in Zastia angelacht. Jetzt kommen wir dem Teil je längers je näher. Keine Stunde nach dem Erklimmen der Mässplatte, stehen wir oben auf dem Berg. Der am Schluss weglos, auf einer gut sichtbaren Trampelspur, erreicht wird. Auf dem Gipfel geniessen wir die Aussicht im Expressmodus. Er ist bevölkert mit Schwärmen von Flugameisen. Die Viecher sind aggressiv, hocken ins verschwitzte Gesicht und lassen Ameisensäure los. Das ist kein Genuss, sondern mühsam.
Deshalb rasten wir etwas weiter unten. Und haben Ruhe vor den aufsässigen Insekten. Wir bestaunen die sehenswerten Felsformationen und hoffen, dass die Riesenzähne gut halten. Sonst bekommen sie unten im Tal ein gröberes Problem. Da reichen dann auch die vielen neu installierten Steinschlagnetze nicht mehr.
Der Rückweg verläuft auf demselben Pfad wie der Aufstieg. Nach genau vier Stunden sind wir zurück auf der Alp. Satteln die Velos und geniessen die rasante Abfahrt hinunter nach Fideris Station. Und dann folgt, was immer folgt: der Schlussaufstieg hinauf nach Fideris Dorf. Dafür gibt es am Velo den Turbomodus.
Ein top Tag war das einmal mehr.
Die Bilder vom Tag.