Die einen laden ihre Flinten, weil hier im Tal die Hochjagd begonnen hat. Andere entladen ihre Alpen von den Kühen. Die Zeit der Alpabzüge hat heute begonnen. Wiederum andere, wir zum Beispiel, sitzen auf das Mountainbike und entladen den Akku, den wir später wieder laden. Und auch Petrus ist mit von der Partie. Der hat nämlich gestern gröbere Wassermengen über dem Prättigau entladen.
Das Wasser und der Dreck
Viel Wasser gibt viel Dreck. Wenn dann noch Kühe auf den Wegen herumtrampeln, ist die Masse braun, nass und zäh. Dasselbe Rezept gilt für Strecken, auf denen Holzermaschinen herumkurven, weil es Bäume zu fällen gibt. Wir haben heute alles. Ab Fideris geht es gen Strahlegg, wo wir die ausserordentlich steile Strecke nach Ober Raschitsch unter die Pneus nehmen. Da danke ich der Batterie im Velo, dass sie mir hilft, den Berg hochzukommen.
Oberhalb von Strahlegg passieren wir eine Gruppe von Älplerinnen und Älplern, die ihre Kühe sammeln. Diese sind gerade den Berg hinuntergewandert und werden nachher geschmückt. Bevor es weiter geht ins Tal.
Wir fahren daran vorbei und wie erwähnt steil bergauf. Bei Ober Raschitsch wählen wir einen Weg, der sich im Nachhinein als nicht fahrbar und anstrengend herausstellt. Zuerst geht es über das Schindeltobel in den Wald. Wo der Weg von Holzereimaschinen zum Acker umgestaltet worden ist. Der viele Regen vom Freitag hat viele, viele Pfützen gebildet. Fahren geht nicht. Das Velo stossen geht, ist aber enorm schweisstreibend. Zum Glück haben wir eine eingebaute Schiebehilfe. Da können wir das Velo so quasi als Rollator im schwierigen Gelände brauchen. Da wir den Umkehrpunkt irgendwie nicht so richtig definiert haben, verpassen wir ihn. Sprich: wir schieben und schieben. Bis wir auf einen noch schmaleren Bergwanderweg treffen. Also schieben wir halt weiter. Immer schön bergauf. Schwitzen ist ja gesund. Am Ende erreichen wir die Mountainbikeroute, die unter dem Girenspitz durchführt. Da deponieren wir die Velos, verschnaufen, trocknen etwas und machen uns bereit.
Ein Wanderabstecher
Genau, bereit machen wir uns für den kleinen Wanderabstecher auf den Girenspitz. Getreu dem heutigen Motto, dass es keine einfache Wege gibt, geht es weglos weiter. Zum Glück ist es aber hier oben trockener. Einen guten Kilometer und knapp 300 Höhenmeter weiter stehen wir auf dem Berg. Wo die Aussicht prächtig ist. Rundum sind die Gipfel weiss. Es hat bis rund 2200 Meter hinuntergeschneit. Die Landschaft kleidet sich in die herbstlichen Farben. Der Herbst schleicht sich an.
Rasant zu Tal
Nach dem Abstieg zu den Velos folgt nochmals ein Stück Weg zu Fuss. Wieder ist es nass und dreckig. Bald aber können wir aufsitzen und die Velos wieder so bewegen wie es normal ist. Auf der Heuberg Strasse düsen wir rasant zu Tal. Das ist eine herbstlich kühle Sache, die aber Freude macht. Endlich geht es auf dem Sattel voran. Retour in Fideris kommen Schlauch und Wasser zum Zug. Damit die Velos ihre Drecklast verlieren. Und dann laden wir die Batterien. Damit wir neue Pläne in die Tat umsetzen können.
Die Bilder zum Tag.
Mit der Route.