Lass die Seele auf dem Bike baumeln

Ferien. Zeit, die Seele mal baumeln zu lassen. Keine Termine, keine Pläne. Herrlich ist das.

Gestern und vorgestern war nicht viel los. Das Wetter machte nicht mit. So genossen wir den Regen zum Beispiel am Donnerstagabend im Thermalbad in Bad Ragaz. Eben, die Seele baumeln lassen.

Heute Freitag sind die Verhältnisse wieder besser. Zwar wachsen riesige Blumenkohlwolken in die Höhe und die Berge sind verhüllt. Es scheint aber auch die Sonne. Der Fall ist klar. Wir müssen uns bewegen.

Per Velo geht es nach Grüsch. Gabi besucht den Vita-Parcours. Ich will mit dem Velo etwas machen. Ich gondle gemütlich nach Ganda. Wo ich Wege erkunde, die wir noch nicht befahren oder begangen haben. Der Waldcamping gehört dazu. Der liegt wunderbar unter den Bäumen und macht einen patschifigen Eindruck.

Neben dem Camping werden Tauben geworfen – das waren früher Tontauben – heute sind es Wurftauben
mobiles Heim im Kleinformat
Sommer, dir sitzt der Herbst im Genick

Gerade als ich abdrehe, um den Heimweg anzutreten, sehe ich einen Biker auf einen Waldweg einbiegen. Der Wegweiser sagt, dass es hier steil hinauf nach Fadära und Seewis geht. Der Weg ist breit. Ich bin erstaunt. Kenne ich doch nur den Bergwanderweg. Der schmal ist und durch die Felswand nach oben führt.

Ich entscheide mich zur spontanen Planänderung. Der Heimweg kann warten. Ich will sehen, wo es genau hochgeht nach Seewis. Der Weg bleibt breit und gut fahrbar. Relativ weit oben kreuzt er den Bergwanderweg. Der dann bald der einzige Weg ist. Der Waldweg ist zu Ende. Ich kann, ich staune, weiter fahren. Bis fast nach oben. Geschätzt 95% sass ich im Sattel. Die obersten 5% mache ich zu Fuss. Die haben es in sich. Der Weg ist schmal, steil und mit Felsen, Wurzeln und Stufen durchsetzt. Das schwere Bike ist da eine Herausforderung. Ich wuchte es hoch und schwitze enorm. Dank der Schiebehilfe klappt es und plötzlich stehe ich oben auf dem Fadärastei.

Tiefblick im Aufstieg
auf dem Fadärastei
Trampen gibt Hunger
die Wolken wallen über dem Tal

Super ist das. Ich verschnaufe, esse einen Stängel und geniesse die Aussicht. Nochmals ein paar Meter geht es steil hinauf. Bevor ich die Abfahrt nach Seewis und ins Tal starten kann. Zurück in Fideris geniesse ich ein kühles Panaché. Es hat zwar draussen bloss 19 Grad. Ich aber habe ziemlich warm.

Die Route.

Mit ein paar Bildern.