Es gibt sie tatsächlich noch, die Regenwolken. Endlich werden die Velos so richtig dreckig. Das wären doch keine Veloferien, wenn du mit einem fast sauberen Gefährt wieder nach Hause kommst.
Der Abschluss
Das letzte Stück des Kocher-Jagst Velowegs führt von Crailsheim zurück nach Aalen. Er hat ein interessantes Höhenprofi. Lange passiert wenig, aber am Schluss, da wollen sie es wissen und jagen uns steil den Berg hoch. Die Kapfenburg will mit einer 20%-Steigung erobert werden. Da spritzt der Schweiss nur so und die Waden dampfen.
Vorher gondeln wir über Felder und Wiesen der Jagst entlang. Der Blick geht in die Weite und landschaftlich ist die Gegend mit kleinen Dörfern und Weilern durchsetzt. Sonst dominiert die Natur. Streckenweise weht ein starker Westwind. Haben wir den von hinten, ist es eine Freude. Begrüsst er uns von vorne, bremst er merklich.
In Ellwangen machen wir Pause in der sehenswerten Altstadt. Die Sonne blinzelt, als wir unser Sandwich essen. Zum Dessert gibt es Glacé von der Eisdiele gleich gegenüber von unserem Bänklein. Da spielt sich direkt vor unseren Augen eine hübsche Szene mit Tauben ab. Zwei Männchen balzen um die Gunst einer Täubin. Sie tanzen und gurren. Es ist ein Schauspiel. Am Ende zeigt ihnen die Dame die kalte Feder und zieht von dannen. Die aufgeplusterten Männchen flattern weg und bezirzen etwas weiter weg gleich die nächste Täubin.
Gestärkt fahren wir weiter. Bis es hochgeht zur Kapfenburg.
Von dort führt uns die Strecke zügig nach Aalen. Dem Ort, wo wir am Montagmorgen gestartet sind. Kurz vor der Stadt biegen wir ab. Der Kocherursprung, also die Quellen des Kocher, sind auf einem Wegweiser angeschrieben. Bloss 800 Meter sind es und die lohnen sich. Unspektakulär drückt das Wasser an mehreren Stellen aus dem karstigen Boden und formt sich schnell zu einem Bach. Der unweit davon bereits zum Fluss wird. Dieser Abstecher hat sich gelohnt.
In Aalen fahren wir beim selben Hotel vor, wo wir vor einer Woche gestartet sind. Das Gepäck legen wir ab und sitzen nochmals auf die Velos. Wir holen unser Auto auf dem Parkplatz. Mit den vom Gepäck befreiten Velos geht das ruckzuck.
Die Woche lassen wir im indischen Restaurant ausklingen, wo wir letzte Woche bereits vorzüglich gegessen haben. Das ist auch heute so. Jetzt sind wir pappsatt im Hotelzimmer und langsam etwas müde.
Das Wetter heute
Zusammengefasst blicken wir auf einen Tag zurück, an dem sich das Wetter besser hielt als angesagt. In Crailsheim zog zwar ein Schauer durch. Den wir im Hotelzimmer abwarten konnten. Nach gut 1 1/2 Stunden war das Nass vorbei und wir fuhren los. Trüb und temperaturmässig einiges kühler präsentiert sich der Start. Zwei Mal stehen wir während der Fahrt kurz unter. Da ist der Regen so stark, dass wir nass werden. Später drückt die Sonne durch und am Ende fahren wir bei Sonnenschein und 21 Grad in Aalen ein. Wir sind glücklich, konnten wir solch perfektes Wetter geniessen. Da vergessen wir die heutigen Regentropfen gleich wieder. Ab Sonntag, wenn wir heimreisen, wird es nass und kalt.
Und so dies und das
Fliegendes Moos
Als wir beim einem Friedhof Schutz vor dem Regen suchen, sehen wir im kleinen Kirschbaum, direkt vor unseren Augen, ein Amselnest. Emsig baut die Amseldame daran weiter und lässt sich von uns nicht stören. Lustig wird es, als sie so viel Moos heranfliegt, dass sie im Geäst des Baums den Durchblick verliert und fast runterfällt.
Das Fazit der Woche
Eine abwechslungsreiche Velotour ist das. Sie bietet viel Natur, sehenswerte kleine Orte und Städte und immer wieder Abwechslung. Streckenweise strengt sie mit Höhenmetern durchaus an. Vor allem an Tagen, an denen Sonne brennt und es fast 30 Grad warm ist. Sie ist nicht überlaufen und der Untergrund zu 95% ein Genuss. Diese Velorunde können wir uneingeschränkt empfehlen.
Die Bilder des Tages.
Mit der Route.