Auf dem Weg ins Nirgendwo zum Wadentraining

Statt unsere Füsse in die Veloschuhe zu stecken, gönnen wir ihnen einen Ausflug in den Wanderschuhen. Für die Wandersaison wollen die Waden trainiert sein. Weniger für die Höhenmeter aufwärts. Sondern für den Abstieg. Anfangs Saison fahren diese Höhenmeter durchaus ein.

Das kleine Projekt

Mit dem Postauto fahren wir bis Ascharina, alte Post. Dort hüpfen wir bei bewölktem, teilweise auch sonnigem Wetter, aus dem Bus. Hinaus in die relative Wärme des vom Föhn gut durchblasenen Tals. In Fideris hatte es rund 19 Grad. Hier ist es etwas höher und drum etwas frischer. Für mich passt es geradeso im T-Shirt. Der gewählte Weg ist der, den ich vor einer Woche mit dem Velo gefahren bin. Bis ich umdrehen musste. Geht es hier mit dem Velo wirklich nicht weiter? Oder gibt es doch eine Möglichkeit?

Die Antwort ist ein klares: sowohl als auch. Man würde, wenn man denn wollte, durchaus mit dem Velo weiterkommen. Sofern man das Teil auf einem schmalen Bergweg, steil bergauf, über 200 Höhenmeter, hinaufwuchten möchte. Um es dann zu schieben, weil das Weglein sehr schmal ist. Und es auf der einen Seite steil weit, weit hinuntergeht. Will man das nicht, geht man, wie wir heute, zu Fuss, und das funktioniert wunderbar. Somit ist diese Frage geklärt und wir wissen, dass wir, obwohl es eine markierte Mountainbikeroute ist, lieber auf ein Abenteuer verzichten.

Dafür haben wir Zeit, uns die Blumen anzusehen, die ihr Frühlingserwachen feiern. Beim Flurnamen „Frösch“ sehen wir, woher der Name stammt. In den Pfützen liegt der Laich. Bereits wuseln die ersten Kaulquappen hin und her. Wildwechsel gibt es in grosser Zahl. Die Talseite ist bekannt als Einstandsgebiet für Hirsche. Die tummeln sich vor allem zur Jagdzeit hier, denn es ist ein Wildschutzgebiet. Der Weg führt uns talabwärts. Oberhalb von Tälfsch ist das fast wie ein Balkon. Wir sehen hinunter zum Plävigginersee und Küblis. Der Himmel schmückt sich mit einer hübschen Föhnstimmung und unterwegs ist ausser uns so gut wie niemand.

da, wo wir die sehen, heisst es „Frösch“
Kunst aus Schwemmholz
es ist eine bröckelige Gegend
Plävigginersee – Ausgleichsbecken für das Kraftwerk in Küblis unten

Unterhalb von Tälfsch erhalten wir einen Gast, der mit uns ins Tal steigt. Eine Katze, wir vermuten ein Kater, folgt uns für lange Zeit. Immer wieder müssen wir ihn streicheln, dann geht es weiter. Bis zur nächsten Streicheleinlage. Erst kurz vor Küblis entscheidet er sich für ein interessantes Objekt bei einem alten Stall. Wir verabschieden uns und gehen alleine weiter ans Ziel am Bahnhof Küblis.

unser Begleiter auf einem Teil des Wegs

Die Waden spüren wir durchaus etwas. Mal sehen, ob aus dem realen Kater heute, am Sonntag ein Muskelkater wird.

Die Bilder des Tages.

Mit der Route.