Reisen mal zwei

Heute Samstag verlassen wir Rosendal. Die Folgefonna-Gegend ist eine Entdeckung. Was es da für Tourenmöglichkeiten gibt. Ein kleines Paradies. Das Wetter präsentiert sich windig und trüb. Es gibt ein paar Regenschauer. Warm ist es mit über 20 Grad nach wie vor.

Wir machen uns auf nach Kaupanger. Langsam wollen wir uns dem Jotunheimen-Nationalpark nähern. Die Fahrt ist eine Reise durch ein Mini-Norwegen. Sehenswürdigkeiten wie Wasserfälle, eine weitere Zunge des Folgefonna-Gletschers und Fjorde reihen sich aneinander. Am Sørfjorden entlang fahren wir durch die Obstplantage Norwegens. Äpfel, Birnen und Kirschen sind hier angesagt. Die Kirschen sind gerade jetzt reif und wir kaufen an einem Stand am Strassenrand eine Schale. Die Früchte munden wunderbar.

Über Voss geht die Reise weiter. Am Strassenrand wird auf einen geschlossenen Tunnel hingewiesen. Im Sommer 2013 gab es einen grossen Brand im Gudvangen-Autotunnel und er war dann für längere Zeit geschlossen. Am letzten Montag, 10. August 2015,  brannte es wieder im Tunnel, diesmal war ein Bus mit Touristen aus Asien betroffen. Offenbar gab es 5 Leichtverletzte. Die Schäden im Tunnel sind gross, wenn man dem Bericht hier glauben darf. Der Tunnel soll mehrere Wochen lang geschlossen bleiben. Wir erreichen somit Gudvangen und stehen vor dem geschlossenen Loch. Die Umleitung ist die alte Fähre. Und wir verdoppeln unsere Reisezeit grosszügig von gut 4 auf gegen 9 Stunden.

Das Tunnelfeuer ist ein Politikum – weiss dieser Artikel. Die Regierung in Oslo will Spitäler draussen auf dem Land schliessen. Die Bewohner hier wehren sich dagegen. Die wiederholten Tunnelbrände werden als Argument für ein lokales Spital ins Feld geführt. Irgendwie erinnert mich diese Zentralisierungsdebatte an zu Hause.

Statt in einer guten Stunde per Auto nach Kaupanger zu fahren, warten wir eine Stunde auf die Fähre. Das ist gar nicht übel. Denn die vorletzte Fähre ging um 15.00 Uhr. Wir sind um 17.00 Uhr da. Die Fährfahrt wird 2 3/4 Stunden dauern. Reservieren müsste man seinen Autoplatz auch. Es sieht gut aus, es stehen bloss 6 Autos da. Wir Glückspilze finden locker Platz. Den ganzen Tag über seien Autos zurückgelassen worden, da das Schiff zu klein ist sagt mir die Billettverkäuferin.

In Kaupanger haben wir eine Ferienwohnung gemietet. Ein Telefon beim Vermieter und es ist klar: sie sind sich verspätete Mieter als Folge des geschlossenen Tunnels gewohnt. Wir geniessen die Fahrt durch den weltbekannten Næryøforden. Das Wetter ist ziemlich trüb und teilweise feuchtet es von oben. Die Szenerie ist trotzdem eindrücklich. Am Ufer sehen wir einsame Gehöfte. Diese sind ausschliesslich mit dem Boot erreichbar. An zwei Orten zelten Gruppen von Seekajakfahrern und die vielen Wasserfälle, die von allen Seiten in den Fjord fliessen, sind einfach schön. Gabi nutzt die Zeit und beginnt die Detailplanung für die geplanten Touren im Jotunheimen-Nationalpark.

Gegen 21.00 Uhr erreichen wir Kaupanger. Einen Katzensprung vom Fähranleger entfernt liegt unsere Ferienwohnung in einem umgebauten Bauernhofgebäude. Der Besitzer führt uns durch die Wohnung. Die ist so gross, wir brauchen fast einen Plan. Dafür hat sie alles, was man so braucht. Inklusive einer Waschmaschine! Und einem affenartig schnellen WLAN. Das freut den Bildermacher ungemein. Die Frau des Besitzers wohnte hier, bevor sie 100 m weiter weg ein neues Haus bauten und eine Familie gründeten.

Sofort nehmen wir die Küche in Betrieb. Mit leerem Magen ins Bett ist keine gute Idee. Deshalb ist nach einer Woche Norwegen die erste Packung Milchreis fällig. Wie das schmeckt – herrlich. 

Unter diesem Link ist die Fotosammlung unserer Reise zu finden. 

DIE warme Zwischenverpflegung für uns hier in Norwegen



Auf dem Weg von Rosendal nach Kaupanger


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